Deutschland, Konjunktur

Die Bundesbank sieht für Deutschland erst ab 2027 einen spürbaren Wirtschaftsaufschwung.

19.12.2025 - 11:00:05

Wirtschaft wächst nur langsam - Inflation bleibt zäh. Die Inflation hält sich der Prognose zufolge hartnäckiger als erhofft.

  • Bundesbank-Präsident Nagel: «Der Rückgang der Inflationsrate in Deutschland verläuft etwas zäher als gedacht.» (Archivbild) - Foto: Arne Dedert/dpa

    Arne Dedert/dpa

  • Staatsausgaben und Exporte werden der Bundesbank-Prognose das Wachstum in den nächsten Jahren stützen. (Symbolbild) - Foto: Oliver Berg/dpa

    Oliver Berg/dpa

  • Die Bundesbank sieht für 2026 erste Lichtblicke für die deutsche Wirtschaft nach drei mageren Jahren. (Symbolbild) - Foto: Marcus Brandt/dpa

    Marcus Brandt/dpa

Bundesbank-Präsident Nagel: «Der Rückgang der Inflationsrate in Deutschland verläuft etwas zäher als gedacht.» (Archivbild) - Foto: Arne Dedert/dpaStaatsausgaben und Exporte werden der Bundesbank-Prognose das Wachstum in den nächsten Jahren stützen. (Symbolbild) - Foto: Oliver Berg/dpaDie Bundesbank sieht für 2026 erste Lichtblicke für die deutsche Wirtschaft nach drei mageren Jahren. (Symbolbild) - Foto: Marcus Brandt/dpa

Die Bundesbank erwartet im Verlauf des kommenden Jahres eine allmähliche Belebung der deutschen Wirtschaft. Nach drei Jahren Konjunkturflaute sagt die Notenbank für 2026 ein Wachstum von 0,6 Prozent voraus. Die Prognose ist allerdings etwas pessimistischer als noch im Juni: Vor sechs Monaten hatte die Bundesbank für das nächste Jahr kalenderbereinigt 0,7 Prozent Plus beim realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) vorhergesagt. 

Auch einige andere Konjunkturprognosen wurden jüngst nach unten geschraubt. Berücksichtigt man die zusätzlichen Arbeitstage im kommenden Jahr, fällt die Bundesbank-Prognose etwas optimistischer aus. Das laufende Jahr dürfte ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent bringen.

«Die deutsche Wirtschaft macht im Jahr 2026 wieder Fortschritte: zunächst noch verhalten, aber dann geht es langsam aufwärts», erklärte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel. «Ab dem zweiten Quartal 2026 verstärkt sich das Wirtschaftswachstum merklich, getragen vor allem von staatlichen Ausgaben und wieder anziehenden Exporten.» Für das erste Vierteljahr 2026 rechnet die Bundesbank wie im Schlussquartal 2025 mit 0,1 Prozent Plus zum Vorquartal.

Stärkerer Aufschwung 2027

2027 dürfte der Aufschwung deutlich an Fahrt gewinnen: Die Bundesbank erwartet dann 1,3 Prozent Wirtschaftswachstum und damit 0,1 Prozentpunkte mehr als noch im Juni veranschlagt. 2028 sollte Europas größte Volkswirtschaft der Prognose zufolge um 1,1 Prozent zulegen.

Für zunehmend Auftrieb dürften staatliche Milliardenausgaben für Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie Investitionen in Verteidigung sorgen. Die zuletzt von höheren US-Zöllen ausgebremsten Exporte werden nach Bundesbank-Einschätzung bereits im Verlauf des kommenden Jahres wieder auf Expansionskurs gehen. Das dürfte Unternehmensinvestitionen ankurbeln.

Privater Konsum kommt aus dem Tief - aber zähe Inflation

Aufwärtspotenzial sieht die Bundesbank zudem beim privaten Konsum, der eine wichtige Stütze der Binnenkonjunktur ist: «Kräftig steigende Löhne und ein sich nach und nach verbessernder Arbeitsmarkt stützen die realen Einkommen und damit den privaten Konsum.» 

Allerdings werde die Teuerungsrate wegen des Lohnwachstums und weniger stark fallenden Energiepreisen langsamer sinken als erwartet. Nach 2,3 Prozent Inflation im laufenden Jahr rechnet die Bundesbank 2026 mit einer nach europäischer Methode (HVPI) berechneten Rate von 2,2 Prozent. 2027 (2,1 Prozent) und 2028 (1,9 Prozent) wird in etwa das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent erreicht. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft der Menschen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Deutsche Wirtschaft müht sich aus der Flaute. Der große Aufschwung lässt allerdings noch auf sich warten. Das hat verschiedene Gründe. Nach drei mageren Jahren sollte 2026 die Wende bringen. (Wirtschaft, 19.12.2025 - 12:32) weiterlesen...

Verbraucher nehmen mehr Kredite für Konsum auf. Was der Bankenfachverband dazu sagt. Während Verbraucher mehr Kredite aufnehmen, bleiben Unternehmen bei Investitionen zurückhaltend. (Wirtschaft, 19.12.2025 - 09:30) weiterlesen...

Kauflaune rutscht am Jahresende auf einen Tiefpunkt. Das sind nicht nur schlechte Nachrichten für das Weihnachtsgeschäft. Die Deutschen halten ihr Geld zusammen wie seit der Finanzkrise nicht mehr. (Wirtschaft, 19.12.2025 - 08:00) weiterlesen...

Feiertage an Wochenenden: Debatte über Ersatz in der Woche. Linke und Grüne wollen das nicht hinnehmen. Aus Arbeitnehmersicht liegen einige Feiertage im kommenden Jahr ungünstig. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 00:02) weiterlesen...

Ifo-Index fällt erneut - «Jahr endet ohne Aufbruchstimmung». In der Industrie herrscht Tristesse, der Handel ist vom Weihnachtsgeschäft enttäuscht. Die Blicke richten sich auf 2026. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer sinkt den zweiten Monat in Folge. (Wirtschaft, 17.12.2025 - 10:55) weiterlesen...

Mittelstand verliert Vertrauen in Regierung Merz. Warum viele Unternehmer die Geduld mit der Bundesregierung verlieren. Der Staat will Milliarden in bessere Schienen und Straßen stecken, aber die Stimmung im Mittelstand kippt. (Wirtschaft, 15.12.2025 - 13:12) weiterlesen...