Konjunktur, Politik/Regierungen

China hat ausländische Autobauer mit Blick auf mögliche Importzölle weiter im Visier.

23.08.2024 - 08:52:22

China spricht mit Autobranche zu Importzöllen für Verbrenner

Das Handelsministerium lud Experten sowie Industrieverbände und Branchenvertreter ein, um Meinungen und Vorschläge zu einer Erhöhung von Zöllen auf importierte Verbrenner-Autos mit großen Motoren einzuholen, wie die Behörde in Peking mitteilte. Nähere Angaben zu den Teilnehmern oder Ergebnissen des Treffens machte das Ministerium nicht.

China treibt damit eine weitere mögliche Gegenmaßnahme voran, nachdem die EU jüngst zum Ärger Pekings ihre Angaben zu Zusatzzöllen auf Elektroautos aus der Volksrepublik angepasst hatte. Nach Ansicht der EU-Kommission führen chinesische Subventionen auf E-Autos aus Fernost zu einer Marktverzerrung in der Europäischen Union.

Erste Warnung schon im Mai

Bereits im Mai hatte die chinesische Handelskammer in Brüssel als Reaktion auf die damals noch drohenden Zusatzzölle vor einer Zollerhöhung auf nach China importierte Autos gewarnt. Damals hieß es unter Berufung auf "Insider", dass die betroffenen Fahrzeuge mit einer Abgabe in Höhe von 25 Prozent belegt werden könnten.

Diese mögliche Maßnahme habe "Auswirkungen auf europäische und US-amerikanische Automobilhersteller, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen", teilte die Kammer damals mit. Von Importzöllen wären auch deutsche Autobauer merklich betroffen.

Die USA hatten chinesische E-Autos bereits mit hohen Strafzöllen belegt. In der EU steht noch aus, ob die Strafzölle tatsächlich kommen. Die Kommission muss die Entscheidung unter den 27 EU-Staaten abstimmen lassen. Bis Ende Oktober soll es Klarheit geben.

China kritisierte das Vorgehen scharf und warf der EU unter anderem Protektionismus sowie eine Verletzung der Interessen von Verbrauchern in Europa vor. Parallel nimmt China bereits aus der EU importierte Waren in Anti-Subventionsuntersuchungen unter die Lupe. Dazu gehören Branntwein, Schweinefleisch und bestimmte Milchprodukte.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Northvolt wird Thema im Haushaltsausschuss des Bundestages Die Förderung des mittlerweile insolventen schwedischen Batterieherstellers Northvolt und die Folgen für den Bund werden am Mittwoch Thema im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 10:37) weiterlesen...

Irak: Öl-Konzerne ziehen Mitarbeiter vorsorglich ab Die europäischen Öl-Konzerne Eni IT0003132476, BP GB0007980591 und Total Energies haben nach Angaben der staatlichen irakischen Basra Oil Company einige ihrer ausländischen Mitarbeiter aus Ölfeldern im Irak abgezogen. (Wirtschaft, 23.06.2025 - 17:29) weiterlesen...

Neue Zahl zu Nato-Gipfel: 35 Milliarden für Ukraine zugesagt Die von Russland angegriffene Ukraine kann ungeachtet der Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump auf weitere Militärhilfe aus dem Kreis der Nato-Staaten setzen. (Wirtschaft, 23.06.2025 - 16:52) weiterlesen...

Kapitalflucht aus USA nach Europa Europas Börsen haben die US-Märkte in der ersten Hälfte 2025 erstmals seit vielen Jahren überholt - dank US-Präsident Donald Trump. (Wirtschaft, 23.06.2025 - 05:59) weiterlesen...

Verteidigungsausgaben: Klingbeil wartet auf die Nato Finanzminister Lars Klingbeil will angesichts der Debatte über die Höhe künftiger Verteidigungsausgaben den Nato-Gipfel abwarten. (Wirtschaft, 22.06.2025 - 12:51) weiterlesen...

Für fairen Wettbewerb: Berlin will Zölle auf günstige Waren Im Kampf gegen Wettbewerbsverzerrung will Deutschland sich in der EU für Zölle auf günstige Waren aus Drittstaaten einsetzen. (Wirtschaft, 20.06.2025 - 06:26) weiterlesen...