SPD, Union

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch signalisiert Bereitschaft für Gespräche mit der Union über einen früheren Termin für die Vertrauensfrage von Kanzler Olaf Scholz im Bundestag.

09.11.2024 - 00:01:00

SPD bietet Union Gespräche über frühere Vertrauensfrage an

"Dabei müssen wir aber stets die Bedenken der Bundeswahlleiterin berücksichtigen und sicherstellen, dass eine faire und ordnungsgemäß vorbereitete Wahl möglich ist", sagte Miersch der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe). Und eine Bedingung sei, dass die Union helfe, noch bestimmte Projekte vor einer Neuwahl im Bundestag zu beschließen. "Olaf Scholz hat angeboten, dass wir uns konkret mit der Union darüber verständigen, welche wichtigen Projekte wir im Bundestag noch gemeinsam voranbringen - wie Kindergeld, Pflegeversicherung und das Deutschlandticket", so Miersch.

"Wenn diese konstruktive Zusammenarbeit gesichert ist, können wir gern über den Zeitpunkt der Vertrauensfrage und der Neuwahlen sprechen." Besonders forderte Miersch die Union dazu auf, noch das Rentenpaket mit einer Stabilisierung der Altersbezüge gemeinsam zu verabschieden. "Friedrich Merz hat auf dem Deutschlandtag der Jungen Union gesagt, er will keinen Renten-Wahlkampf führen: Dann lassen Sie uns das und das Rentenniveau auf 48 Prozent festschreiben. Das Rentenpaket können wir gemeinsam beschließen." Auch Scholz hat sich inzwischen gesprächsbereit gezeigt, nachdem er nach dem Scheitern der Ampelkoalition zunächst den 15. Januar für den Termin der Vertrauensfrage und Neuwahlen Ende März vorgeschlagen hatte. Miersch sagte, dass die Entscheidung letztlich beim Kanzler liege: "Die Entscheidung trifft alleine der Bundeskanzler." Es brauche für geordnete Wahlen einen gewissen Vorlauf. Darauf weise zu Recht die Bundeswahlleiterin hin - sie hält Wahlen bereits im Januar praktisch für ausgeschlossen. "Die Listen müssen aufgestellt, Parteitage abgehalten werden - bei allen Parteien", sagte Miersch. "Ein Chaos wie in Berlin, bei dem die Wahl anschließend wiederholt werden muss, kann niemand wollen. Das weiß auch die Union."

@ dts-nachrichtenagentur.de

Weitere Meldungen

Bericht: Nächster Koalitionsausschuss findet am 2. Juli statt Die Spitzen von Union und SPD haben sich offenbar auf einen Termin für den nächsten Koalitionsausschuss verständigt. (Politik, 22.06.2025 - 00:00) weiterlesen...

Schwarz-Rot unterstützt Führerscheinentzug für Gaffer Die Koalitionsfraktionen Union und SPD unterstützen die Forderung des Feuerwehrverbandes nach einem Führerscheinentzug für Schaulustige bei Verkehrsunfällen. (Sonstige, 21.06.2025 - 09:39) weiterlesen...

Union erhöht Druck bei Wehrpflicht - Mehrheit dafür. Die SPD sieht keinen Grund zur Eile. In der Bevölkerung gibt es eine deutliche Präferenz. Rückkehr zur Wehrpflicht oder Beibehaltung einer Freiwilligenarmee? Die Union will schnell Klarheit. (Politik, 20.06.2025 - 15:15) weiterlesen...

Koalition will Enquetekommission zur Corona-Aufarbeitung Union und SPD bereiten die Einsetzung einer Enquetekommission im Bundestag zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie vor. (Politik, 20.06.2025 - 15:15) weiterlesen...

Corona: Schwarz-Rot einig über Aufarbeitung Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie wollen Union und SPD im Bundestag die Aufarbeitung der Maßnahmen und Versäumnisse angehen. (Wirtschaft, 20.06.2025 - 14:51) weiterlesen...

Frei dringt auf baldige Entscheidung über Wehrpflicht. Der Kanzleramtschef erhöht nun noch einmal den Druck. Wehrpflicht oder Freiwilligkeit? Union und SPD begegnen dieser Kernfrage für die Zukunft der Bundeswehr mit unterschiedlicher Dringlichkeit. (Politik, 20.06.2025 - 03:00) weiterlesen...