USA, International

Die EU-Kommission hat Sanktionen gegen Israel vorgeschlagen, die Bundesregierung sucht noch nach einer gemeinsamen Position.

24.09.2025 - 09:56:06

Wadephul: Keine weiteren Maßnahmen gegen Israel notwendig. Außenminister Wadephul macht seine schon einmal deutlich.

Außenminister Johann Wadephul hält trotz der wachsenden internationalen Kritik am Vorgehen im Gaza-Krieg nichts von weiteren Maßnahmen gegen Israel. «Die Bundesregierung wird darüber sicherlich noch mal beraten, welche exakte Position wir auf der EU-Ebene einnehmen. Nächste Woche schauen wir uns das noch einmal an, aber zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich, dass wir bisher wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen haben und weitere nicht notwendig sind», sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk.

Anfang August hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) einen Teilstopp deutscher Rüstungsexporte nach Israel verkündet. Der Kanzler begründete seine Entscheidung mit der israelischen Ankündigung, den Militäreinsatz im Gazastreifen ausweiten und die Stadt Gaza einnehmen zu wollen. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vergangene Woche Sanktionen gegen Israel vorgeschlagen, um die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu einem Kurswechsel im Gaza-Krieg zu bewegen. Die Bundesregierung will bis zum informellen Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs kommende Woche eine Position dazu finden. Für die Annahme bräuchte es die Zustimmung von 15 der 27 EU-Staaten, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen. Ohne ein Ja aus Rom oder Berlin ist diese derzeit nicht absehbar.

Palästina-Anerkennung verhärte nur israelische Position

Wadephul strebt im Nahost-Konflikt weiter eine Zweistaatenlösung an. Die Anerkennung eines palästinensischen Staates abseits einer Verhandlungslösung sieht er kritisch: «Das bringt nur Verhärtung der israelischen Position, die ich auch nicht für richtig halte, um das klar zu sagen.» Mehrere Verbündete Deutschlands, darunter Frankreich und Großbritannien, hatten in den vergangenen Tagen einen Staat Palästina anerkannt.

Natürlich sei Deutschland nicht neutral in der Mitte, sondern parteiisch auf der israelischen Seite, meinte der CDU-Politiker. Er spreche Tag und Nacht mit beiden Seiten. Man müsse «das auf dem Verhandlungswege lösen. Das ist der Weg der deutschen Außenpolitik.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Selenskyj erfreut: Trump versteht die Situation genau. Von der Reaktion des US-Präsidenten auf das Gespräch ist dann aber selbst der Ukrainer überrascht. Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj treffen sich am Rande der UN-Vollversammlung in New York. (Ausland, 24.09.2025 - 01:21) weiterlesen...

Berlin, Paris und London fordern rasches Einlenken von Iran. Sie haben eine unmissverständliche Botschaft. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sprechen am Rand der UN-Generalversammlung in New York mit ihrem iranischen Kollegen. (Ausland, 23.09.2025 - 22:38) weiterlesen...

Trump für Abschuss russischer Flugzeuge in Nato-Luftraum. Die Nato warnte daraufhin den Kreml. Auch US-Präsident Trump sendet nun ein klares Signal an Moskau. Mehrfach hat Russland in den vergangenen Tagen den Luftraum von EU- und Nato-Staaten verletzt. (Politik, 23.09.2025 - 20:05) weiterlesen...

Trump mit Breitseite gegen UN und offene Grenzen. Für den Bundeskanzler hat er dagegen warme Worte übrig. Donald Trumps Rückkehr auf die größte diplomatische Bühne der Welt ist eine Mischung aus Eigenlob und Abrechnung mit den Vereinten Nationen. (Ausland, 23.09.2025 - 17:52) weiterlesen...

Trump: Experiment freier Grenzen beenden Das Experiment freier Grenzen müsse enden, sagt Donald Trump bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen in New York. (Ausland, 23.09.2025 - 17:38) weiterlesen...

Trump über Ukraine-Krieg: «Europa muss einen Gang zulegen». In New York äußert er sich nun zu einem seiner Lieblingsinstrumente: Zölle. US-Präsident Trump wollte den russischen Krieg in der Ukraine eigentlich schnell beenden - doch er läuft noch immer. (Ausland, 23.09.2025 - 16:58) weiterlesen...