WhatsApp, Benutzernamen

WhatsApp führt 2026 Benutzernamen ein

09.11.2025 - 17:45:12

Ab 2026 ermöglicht WhatsApp die Kommunikation über Benutzernamen statt Telefonnummern. Die optionale Funktion bietet mehr Privatsphäre und betrifft auch Business-Kunden mit neuen Identifikationssystemen.

WhatsApp macht Schluss mit dem Telefonnummern-Zwang. Ab 2026 können die über zwei Milliarden Nutzer der Messaging-App erstmals mit Benutzernamen kommunizieren – ohne ihre private Handynummer preiszugeben. Die Ankündigung markiert einen radikalen Kurswechsel für den Meta-Konzern und verspricht deutlich mehr Privatsphäre im digitalen Alltag.

Die neue Funktion ist optional, schafft aber eine zusätzliche Schutzschicht gegen unerwünschte Kontakte und Spam. Wer einen Benutzernamen wählt, kann diesen statt seiner Telefonnummer weitergeben – bei privaten Chats ebenso wie in Gruppengesprächen. Meta bezeichnet den Schritt als “datenschutzorientierte Modernisierung” des Nachrichtensystems. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt dabei unangetastet.

Rollout startet mit Beta-Phase

Die Einführung erfolgt schrittweise. Anfang 2026 sollen zunächst Beta-Tester in Schlüsselmärkten wie Indien und Brasilien Zugriff erhalten, bevor die Funktion zur Jahresmitte weltweit freigeschaltet wird. Entwicklerdokumente zeigen: Nutzer können ihre Wunsch-Benutzernamen vorab reservieren. Aktuelle Beta-Versionen der App lassen bereits erahnen, wie die Funktion arbeitet – Nutzersuche und Anrufe über den Benutzernamen sind technisch bereits angelegt.

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Das System funktioniert parallel zur bisherigen Telefonnummer. Wer möchte, gibt weiterhin seine Nummer weiter. Die neue Option richtet sich vor allem an jene, die ihre Privatsphäre stärker schützen wollen. In Gruppenchats wird künftig der Benutzername angezeigt, die Telefonnummer bleibt verborgen.

Umbruch für Unternehmen

Für Geschäftskunden bringt die Neuerung erhebliche Änderungen. WhatsApp führt dazu die “Business-Scoped User ID” (BSUID) ein – eine eindeutige Kennung, die es Firmen erlaubt, Kunden ohne Kenntnis deren Telefonnummer zu kontaktieren. Bis Juni 2026 müssen alle Unternehmen, die die WhatsApp Business API nutzen, ihre Systeme auf das neue Identifikationssystem umstellen.

Das bedeutet konkret: CRM-Systeme, Analysetools und Workflow-Automatisierungen, die bisher auf Telefonnummern basierten, benötigen ein Update. Für Unternehmen selbst gilt eine Besonderheit – ihre Telefonnummern bleiben sichtbar, um Transparenz in der Kundenkommunikation zu wahren. Kunden hingegen entscheiden frei, ob sie mit Nummer oder Benutzername auftreten.

Passend zur KI-Offensive

Die Benutzernamen-Funktion reiht sich in eine Serie von Updates ein, mit denen WhatsApp sein Profil schärft. Bereits im August 2025 stellte der Dienst “Writing Help” vor – einen KI-Assistenten, der Nachrichten umformuliert, in verschiedene Stilrichtungen anpasst oder präzisiert. Das Tool läuft auf Metas datenschutzfreundlicher Infrastruktur und greift nicht die Verschlüsselung an.

Parallel wird derzeit ein “Anfragen-Ordner” getestet. Dort landen künftig Nachrichten von unbekannten Kontakten – etwa von Personen, die via Benutzername Kontakt aufnehmen. Nutzer können diese Anfragen sichten, bevor sie antworten. Eine Art Spam-Filter für den Posteingang.

Neue Standards für Privatsphäre

Mit der Abkehr von der Telefonnummer als zentralem Identifikationsmerkmal setzt WhatsApp neue Maßstäbe. Die Konkurrenz – etwa Telegram oder Signal – bietet vergleichbare Funktionen bereits länger an. Doch bei einem Dienst mit über zwei Milliarden aktiven Nutzern hat die Einführung eine andere Tragweite. Das Reservierungssystem für Benutzernamen dürfte im ersten Halbjahr 2026 starten und den Startschuss für eine der größten Infrastruktur-Umstellungen in der Geschichte der App geben.

Bleibt die Frage: Wird die breite Masse die neue Funktion annehmen oder bleibt alles beim Alten? Die Antwort wird zeigen, wie stark das Bedürfnis nach digitaler Privatsphäre tatsächlich ist – oder ob die Bequemlichkeit der Telefonnummer am Ende doch siegt.

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