Thunderbird 145: Microsoft Exchange jetzt nativ integriert
20.11.2025 - 22:19:12Mozilla macht Schluss mit der jahrelangen Abhängigkeit von kostenpflichtigen Erweiterungen: Thunderbird 145 bringt native Unterstützung für Microsoft Exchange – und setzt dabei auf die moderne Programmiersprache Rust. Die am Dienstag angekündigte Version könnte das Open-Source-Projekt endgültig unternehmensfähig machen.
Wer bisher im Büro auf Thunderbird setzte, musste meist tief in die Tasche greifen. Add-ons wie “Owl for Exchange” kosteten Geld und verursachten bei Updates regelmäßig Probleme. Damit ist jetzt Schluss. Die neue Version integriert Exchange Web Services (EWS) direkt in den E-Mail-Client – ohne Umwege, ohne Zusatzkosten.
Das Thunderbird-Team hat den Anmeldevorgang radikal vereinfacht. Nutzer geben ihre Zugangsdaten im neu gestalteten Account Hub ein, der Rest läuft automatisch. Die Software erkennt die Exchange-Einstellungen selbstständig und verwendet Microsofts OAuth2-Protokoll für sichere Authentifizierung – genau das, was IT-Abteilungen heute erwarten.
Viele Nutzer kennen die Fallstricke bei der Outlook‑Einrichtung, besonders in Exchange‑Umgebungen. Unser kostenloser Outlook‑Installationsguide führt Sie Schritt für Schritt durch Kontoeinstellungen, Synchronisation mit Smartphone und Tablet, sowie die wichtigsten Troubleshooting‑Schritte. Dazu gibt es praktische Zeitspar‑Tipps für Mailverwaltung, Kalender und Termine – ideal für Büroanwender und IT‑Verantwortliche, die schnell eine stabile Arbeitsumgebung brauchen. Enthalten sind vorkonfigurierte Einstellungen für die gängigen Provider und Hinweise zur Datensicherung vor Updates. Outlook-Installationsanleitung jetzt kostenlos herunterladen
“Bis jetzt waren Thunderbird-Nutzer in Exchange-Umgebungen auf IMAP/POP-Protokolle oder kostenpflichtige Erweiterungen angewiesen”, erklärt das Entwicklerteam in der Ankündigung vom 18. November. “Mit vollständiger Exchange-Unterstützung funktioniert Thunderbird nun nahtlos in diesen Umgebungen.”
Die technische Basis bildet Rust, eine speichersichere Programmiersprache, mit der Mozilla seinen Code systematisch modernisiert. Das bringt spürbare Vorteile bei Performance und Sicherheit – gerade beim Umgang mit dem komplexen EWS-Protokoll.
Was funktioniert bereits?
Der aktuelle Funktionsumfang lässt sich sehen:
- Ordnersynchronisation: Die komplette Serverstruktur wird lokal gespiegelt
- Nachrichtenverwaltung: Verschieben, kopieren und löschen über alle Geräte hinweg
- Moderne Authentifizierung: OAuth2-Standard für höchste Sicherheit
- Dateianhänge: Speichern, trennen und entfernen direkt unterstützt
Branchenbeobachter zeigen sich beeindruckt: “Dieses Update verändert die Position von Open-Source-Software im Unternehmensumfeld grundlegend. Thunderbird wird zur echten, kostenfreien Alternative zu Microsoft Outlook.”
Mehr als nur Exchange: Datenschutz im Fokus
Die neue Version bringt weitere wichtige Verbesserungen. Standardmäßig nutzt Thunderbird 145 nun DNS over HTTPS (DoH) – eine Technologie, die Domain-Anfragen verschlüsselt und so Dritte am Mitlesen hindert. Für datenschutzbewusste Anwender ein bedeutender Schritt.
Mozilla trennt sich außerdem von 32-Bit-Linux-Versionen. Die Entscheidung spiegelt die Entwicklung der Branche wider und erlaubt es den Entwicklern, ihre Ressourcen auf moderne 64-Bit-Systeme zu konzentrieren. Nebenbei wurde der “Junk”-Ordner im gesamten Interface in “Spam” umbenannt – eine kleine, aber konsequente Angleichung an internationale Standards.
Was noch fehlt – und wann es kommt
Vollständige Ehrlichkeit gehört zum Konzept: Kalender und Adressbuch lassen sich derzeit noch nicht mit Exchange synchronisieren. Das Team arbeitet aktiv an diesen Features, die Anfang 2026 erwartet werden.
Interessant auch der Blick nach vorn: EWS gilt technisch bereits als Legacy-Technologie. Microsoft setzt zunehmend auf die Graph API, und Mozilla bestätigt, dass entsprechende Arbeiten längst laufen. Die langfristige Kompatibilität ist also gesichert.
“Das ist erst der Anfang”, versichert das Entwicklerteam. “Kalender- und Adressbuch-Integration befinden sich in aktiver Entwicklung und werden in künftigen Versionen ergänzt.”
Das größere Bild: Thunderbird Pro nimmt Fahrt auf
Zeitgleich mit Version 145 informiert Mozilla über den Fortschritt bei Thunderbird Pro. Die Premium-Dienste umfassen Thundermail, einen neuen E-Mail-Hosting-Service, und Appointment, ein Terminplanungs-Tool als Konkurrenz zu kommerziellen Lösungen. Beide befinden sich in internen Tests, eine “Early Bird”-Betaphase soll bald starten.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Die native Exchange-Unterstützung dürfte Thunderbird besonders in Behörden, Bildungseinrichtungen und Unternehmen voranbringen, wo Microsoft Exchange omnipräsent ist. Die Kombination aus Kostenfreiheit, Datenschutzfokus und voller Kompatibilität macht das Angebot attraktiv.
Der Wechsel war selten einfacher: Mit der Rust-Basis und der sofortigen EWS-Unterstützung ist Thunderbird 145 mehr als ein Update – es ist ein Evolutionssprung für Open-Source-Produktivitätssoftware.
Thunderbird 145 steht ab sofort für Windows, macOS und Linux zum Download bereit. Nutzer sollten vor dem Upgrade ihre Profile sichern.
PS: Viele Anwender entdecken zu spät die wichtige Outlook‑Datei, wenn Mails plötzlich fehlen. Der kostenlose Guide zeigt, wie Sie PST/OST-Dateien korrekt sichern, Backups anlegen und häufige Datenverluste vermeiden – besonders nützlich beim Wechsel zwischen Thunderbird und Outlook oder bei Profil‑Upgrades. Praktische Checklisten helfen IT‑Administratoren und Privatanwendern gleichermaßen, Daten vor Updates und Migrationen zu schützen. Jetzt Outlook-Daten sicher einrichten


