Smishing-Attacken, Millionen

Smishing-Attacken kosten Deutsche Millionen

12.10.2025 - 03:49:02

Künstliche Intelligenz ermöglicht perfekt gefälschte SMS-Nachrichten von Paketdiensten und Banken. Die Schäden durch Smishing-Angriffe sind seit 2020 um das Fünffache gestiegen.

Eine neue Generation hochentwickelter Phishing-Angriffe per SMS überschwemmt Deutschland. Cyberkriminelle nutzen Künstliche Intelligenz, um täuschend echte Nachrichten zu versenden – mit verheerenden Folgen für Verbraucher.

Allein in der ersten Jahreshälfte 2025 registrierte die US-Handelskommission über 235.000 SMS-Betrugsversuche mit Schäden von 342 Millionen Dollar. Das FBI warnt vor einer dramatischen Eskalation: Die Verluste durch Handy-Betrug sind seit 2020 um das Fünffache gestiegen.

Diese „Smishing“-Angriffe – eine Kombination aus SMS und Phishing – haben längst nichts mehr mit den stümperhaften, fehlerhaften Nachrichten von früher zu tun. Moderne Betrüger setzen KI ein, um Sprache und Design vertrauensvoller Unternehmen perfekt zu imitieren.

Perfekte Täuschung durch KI

Die heutigen SMS-Betrügereien zielen gezielt auf Vertrauen und Zeitdruck ab. Kriminelle geben sich als Paketdienste wie DHL, Streaming-Anbieter wie Netflix oder Banken aus. Besonders häufig: gefälschte Lieferbenachrichtigungen und angebliche Kontowarnungen.

Ein typisches Beispiel? „Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden“ oder „Verdächtige Aktivitäten auf Ihrem Konto“. Die enthaltenen Links führen zu perfekt nachgebauten Webseiten, die Login-Daten, Kreditkarteninformationen und persönliche Daten abgreifen.

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Besonders tückisch: Netflix-Betrug, bei dem Nutzer wegen angeblich fehlgeschlagener Zahlungen auf gefälschte Portale gelockt werden. Binnen Minuten können Tausende Euro vom Konto verschwinden.

Sicherheitsforscher entdeckten riesige Betrugsnetzwerke. Ein chinesisches Phishing-Kit namens „YYlaiyu“ imitiert 97 internationale Marken über Tausende gefälschte Domains. Diese Tools ermöglichen Massenangriffe – zugeschnitten auf verschiedene Sprachen und regionale Unternehmen.

Behörden im Visier der Betrüger

Alarmierend: Kriminelle geben sich verstärkt als Regierungsstellen aus. Das FBI warnt vor gefälschten Maut-Nachrichten, die angeblich unbezahlte Gebühren einfordern. Seit Anfang 2024 gingen über 2.000 entsprechende Beschwerden ein.

Sogar hochrangige US-Regierungsvertreter werden von Betrügern imitiert – in gezielten Attacken gegen Behördenmitarbeiter. Dabei kombinieren die Täter SMS mit KI-generierten Anrufen, die täuschend echt klingen.

Die Methoden werden raffinierter: Kriminelle „wärmen“ Telefonnummern auf, indem sie zuerst harmlose Nachrichten versenden, um das Vertrauen der Mobilfunkanbieter zu gewinnen. Anschließend nutzen sie iMessage und RCS statt Standard-SMS, um Spam-Filter zu umgehen.

Psychologie trifft auf High-Tech

Warum sind SMS-Betrügereien so erfolgreich? Textnachrichten wirken persönlicher und dringlicher als E-Mails. Menschen lassen eher die Vorsicht fallen. Betrüger nutzen das geschickt aus – mit Drohungen über Verspätungsgebühren, Kontosperrungen oder verpasste Pakete.

Künstliche Intelligenz verändert das Spiel grundlegend. KI-Tools erstellen grammatisch korrekte, überzeugende Nachrichten ohne verräterische Rechtschreibfehler. Voice-Cloning-Technologie macht Anrufe beängstigend realistisch – Kriminelle können sogar Familienstimmen nachahmen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 30 Prozent der Amerikaner, die 2025 digitalen Betrug erlebten, begannen mit einer SMS. Das ist ein Anstieg von 50 Prozent zum Vorjahr. Der Medianschaden bei Bank-Imitationen: 3.000 Dollar pro Fall.

Wie sich Verbraucher schützen können

Experten sind sich einig: Die Smishing-Bedrohung wird zunehmen. Verfügbarkeit von Phishing-Tools und KI ermöglicht selbst unerfahrenen Kriminellen ausgeklügelte Großangriffe.

Die wichtigste Verteidigung? Grundsätzliches Misstrauen. Nie auf Links in unerwarteten Nachrichten klicken. Bei vermeintlichen Unternehmensnachrichten direkt über verifizierte Kanäle nachfragen.

Schutzmaßnahmen für Verbraucher:
* Verdächtige SMS an die Nummer 7726 weiterleiten
* Betrugsversuche bei der Polizei melden
* Anti-Malware-Software auf Mobilgeräten installieren
* Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Konten aktivieren

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Der Wettlauf zwischen Kriminellen und Sicherheitsexperten geht weiter – mit stetig steigendem Einsatz für Verbraucher.

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