Psychische Erkrankungen: Fehltage erreichen Rekordhoch
08.11.2025 - 21:03:12Depressionen verdrängen Rückenschmerzen
Unternehmen stehen unter Druck. Die durch psychische Leiden verursachten Fehltage haben 2024 einen neuen Höchststand erreicht – besonders dramatisch: Jeder fünfte Mitarbeiter zwischen 30 und 40 Jahren zeigt Burnout-Anzeichen.
Die DAK-Gesundheit meldet alarmierende Zahlen: 342 Fehltage je 100 Beschäftigte gehen auf psychische Diagnosen zurück. Allein Depressionen verursachten 183 Fehltage pro 100 Mitarbeiter – Tendenz steigend.
Psychische Leiden rangieren damit inzwischen auf Platz drei der häufigsten Krankmeldungen, hinter Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Besonders hart trifft es Beschäftigte in Kinderbetreuung und Altenpflege: Ihre psychisch bedingten Fehltage liegen bis zu 71 Prozent über dem Durchschnitt.
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Die volkswirtschaftlichen Folgen sind erheblich. Produktivitätsverluste und steigende Gesundheitskosten zwingen Unternehmen zum Umdenken.
Die gefährlichen 30er
Wann ist das Burnout-Risiko am höchsten? Eine Studie von DearEmployee mit knapp 80.000 Beschäftigten liefert die Antwort: In der Altersgruppe von 31 bis 40 Jahren. Hier liegt die Gefährdungsquote bei 18 Prozent.
Die Gründe sind eindeutig:
- Hoher Zeitdruck im Job
- Ständige Unterbrechungen
- Emotionale Anforderungen
- Doppelbelastung durch Familie und Karriere
Genau in dieser Lebensphase treffen berufliche Verantwortung und familiäre Verpflichtungen aufeinander. Die Folge: chronische Überlastung.
“Unternehmen nehmen uns nicht ernst”
Die Zahlen sind das eine – das Gefühl der Mitarbeiter das andere. Eine Umfrage von Union Investment zeigt die Diskrepanz: 90 Prozent der Erwerbstätigen finden mentale Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig. Doch nur 44 Prozent haben den Eindruck, dass ihr Arbeitgeber das Thema ernst nimmt.
Drei von vier Beschäftigten sehen klaren Handlungsbedarf. Ihre Forderungen reichen von konkreten Präventionsangeboten über flexible Arbeitszeiten bis hin zu realistischeren Arbeitsbelastungen und besserer Führungskultur.
Die Botschaft ist eindeutig: Mitarbeiter erwarten mehr als Lippenbekenntnisse.
Was Unternehmen tun müssen
Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Realität zeigt jedoch: Viele Betriebe erfüllen nur das Minimum. Die “Offensive Psychische Gesundheit” der Bundesregierung soll gegensteuern.
Erfolgreiche Prävention braucht mehrere Säulen:
- Betriebliches Gesundheitsmanagement mit echten Ressourcen
- Psychologische Sicherheit – Mitarbeiter müssen offen über Belastungen sprechen können
- Regelmäßige Workshops zu Stressbewältigung und Achtsamkeit
- Peer-Support-Gruppen für den Austausch unter Kollegen
- Strukturelle Veränderungen bei Arbeitsbelastung und Führung
Entscheidend ist die Unternehmenskultur. Wo Überlastung als Schwäche gilt, helfen auch die besten Programme nicht.
Der Wettbewerbsfaktor mentale Gesundheit
Für Unternehmen geht es längst nicht mehr nur um Fürsorgepflicht. Im Kampf um Fachkräfte wird die psychische Gesundheitsfürsorge zum Differenzierungsmerkmal. Wer hier investiert, sichert sich einen messbaren Vorteil: höhere Mitarbeiterbindung, weniger Ausfallzeiten, bessere Produktivität.
Die PREVENTURE 2025 in München wird zeigen, wohin die Reise geht: digitale Gesundheitsanwendungen, KI-gestützte Früherkennung, vernetzte Präventionslösungen. Die Technologie ist bereit – jetzt müssen die Unternehmen nachziehen.
Die Frage ist nicht mehr, ob Betriebe in mentale Gesundheit investieren sollten. Die Frage ist, wer die Zeichen der Zeit zuerst erkennt – und damit einen entscheidenden Vorsprung gewinnt.
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