EU-weiten, Preisaufschlag

Österreich kämpft gegen EU-weiten Preisaufschlag

31.10.2025 - 14:45:02

Acht EU-Staaten fordern Verbot territorialer Lieferbeschränkungen, die österreichische Verbraucher bis zu 20 Prozent mehr zahlen lassen. Die Initiative setzt Brüssel unter Druck für schnelle Maßnahmen.

Österreich führt eine Allianz von acht EU-Staaten gegen systematische Preisbenachteiligung. Der sogenannte “Österreich-Aufschlag” verteuert identische Produkte um bis zu 20 Prozent.

Internationale Konzerne zwingen österreichische Händler durch territoriale Lieferbeschränkungen, über teure nationale Vertriebsgesellschaften einzukaufen. Der direkte Import günstiger Waren aus Deutschland bleibt ihnen vertraglich verwehrt.

Die Folge: Verbraucher zahlen für Markenprodukte durchschnittlich acht bis 20 Prozent mehr als deutsche Nachbarn. In Extremfällen liegen die Einkaufspreise für Händler sogar 60 Prozent höher.

Acht Länder fordern sofortiges Handeln

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat mit sieben weiteren EU-Staaten eine Kampfansage an Brüssel formuliert. Belgien, Tschechien, Kroatien, Griechenland, Luxemburg, die Niederlande und Slowenien unterstützen Österreichs Vorstoß.

Die Kernforderung: Ein generelles Verbot territorialer Lieferbeschränkungen noch in diesem Jahr. Die bisherigen Wettbewerbsregeln greifen zu langsam und erfassen nur marktbeherrschende Unternehmen.

“Diese Bundesregierung hat das klare Ziel, die Inflation zu bekämpfen”, betont Hattmannsdorfer. Der Kampf gegen unfaire Wettbewerbspraktiken habe oberste Priorität.

Brüssel zögert trotz 14-Milliarden-Schaden

Die EU-Kommission kennt das Ausmaß des Problems. Ihre eigenen Studien beziffern den jährlichen Schaden für europäische Verbraucher auf 14 Milliarden Euro. Dennoch plant sie erst bis Ende 2026 konkrete “Werkzeuge” gegen die Handelspraktiken.

Ein Zeitplan, der der Allianz viel zu langsam ist. Während Konsumenten unter der Inflation leiden, profitieren multinationale Konzerne von der künstlichen Marktaufspaltung.
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Testfall für den Binnenmarkt

Die Initiative wird zum Lackmustest für den europäischen Binnenmarkt. Kann die EU ihr Versprechen gleicher Bedingungen für alle Bürger einhalten? Oder fragmentieren Konzerninteressen weiterhin den gemeinsamen Markt zulasten kleinerer Mitgliedstaaten?

Unterstützung kommt von:
* Österreichischem Handelsverband
* Gewerkschaften
* Verbraucherschutzorganisationen

Sie alle betonen: Nicht die heimischen Händler, sondern internationale Preisdiktate sind das Problem.

Entscheidung in den nächsten Monaten erwartet

Die Allianz setzt die EU-Kommission unter Zeitdruck. Eine mögliche Lösung könnte die für 2025 geplante Überprüfung der Geoblocking-Verordnung bieten.

Gelingt der Durchbruch, stehen grundlegende Veränderungen bevor: Spürbare Preissenkungen für Millionen Verbraucher und neue Einkaufsmöglichkeiten für den Einzelhandel würden das Prinzip des freien Warenverkehrs endlich durchsetzen.

@ boerse-global.de