Montenegro schließt sich EU-Zolltransit-System an
25.12.2025 - 19:52:12Montenegro ist dem Gemeinsamen Versandverfahren beigetreten und digitalisiert seinen Außenhandel nach EU-Standard. Das beschleunigt Warenströme, senkt Kosten und ist ein Meilenstein für die EU-Beitrittsverhandlungen.
Montenegro hat einen entscheidenden Schritt auf dem Weg in die Europäische Union gemacht. Das Land ist dem Gemeinsamen Versandverfahren (GVV) beigetreten und digitalisiert damit seinen Außenhandel nach EU-Standard. Für deutsche Exporteure und Logistiker bedeutet das schnellere und günstigere Warenströme auf dem Balkan.
Ein digitaler Sprung nach Europa
Seit dem 1. November 2025 ist Montenegro offiziell Teil des Gemeinsamen Versandverfahrens. Im Dezember bestätigte eine EU-Monitoring-Mission den erfolgreichen Start des dazugehörigen Neuen Computerisierten Versandsystems (NCTS) Phase 5. Dieses elektronische System verbindet Montenegro mit einem Netzwerk aus 36 Ländern, darunter alle EU-Mitgliedstaaten sowie die Schweiz, Norwegen, das Vereinigte Königreich und die Türkei.
„Die Integration Montenegros in das NCTS ist ein Schlüsselschritt für die Digitalisierung der Zollverfahren, einen effizienteren Warenverkehr und geringere Kosten für Unternehmen“, erklärte der Europäische Auswärtige Dienst (EAD). Eine Prüfmission der EU-Kommission bescheinigte der montenegrinischen Zollverwaltung Mitte Dezember „hohe Professionalität und Transparenz“.
Viele Zollanmeldungen scheitern bereits bei der ersten Prüfung – das verzögert Lieferungen und kostet Zeit und Geld. Ein praxisorientierter, kostenloser Leitfaden erklärt die Zollanmeldung feld-für-feld, zeigt typische Fehler und liefert konkrete Beispiele für Ausfuhrdokumente, damit Ihre Sendungen ohne Nachfragen durch den Zoll kommen. Ideal für Zollabteilungen, Logistiker und Exportverantwortliche, die Abläufe beschleunigen wollen. Kostenloser Download – sofort verfügbar. Jetzt kostenlosen Leitfaden zur Zollanmeldung herunterladen
Konkrete Vorteile für Handel und Logistik
Die Umstellung bringt handfeste Erleichterungen. Ein einheitlicher elektronischer Versandschein ersetzt den Papierkram. Eine einzige finanzielle Sicherheit genügt für Transporte durch alle beteiligten Länder. Die spürbarsten Verbesserungen:
- Weniger Grenzverzögerungen: Lkw müssen innerhalb des Netzwerks nicht mehr an jeder Grenze separate Zollverfahren durchlaufen.
- Geringere Verwaltungskosten: Das „papierlose“ System reduziert den bürokratischen Aufwand erheblich.
- Effizientere Finanzierung: Gebundene Kapitalmittel werden durch die Einzelsicherheit freigesetzt.
„Der internationale Warentransit wird nun durch das elektronische NCTS-System abgewickelt“, bestätigte die montenegrinische Zollbehörde. Erste Rückmeldungen aus der Logistikbranche berichten bereits von spürbar flüssigeren Abläufen, besonders an den EU-Außengrenzen wie zu Kroatien.
Türöffner für EU-Beitrittsverhandlungen
Der technische Erfolg hat hohe politische Bedeutung. Der Beitritt zum GVV ist eine zwingende Voraussetzung, um Kapitel 29 (Zollunion) in den EU-Beitrittsverhandlungen Montenegros abzuschließen.
Nach dem positiven Fazit der EU-Experten rechnen Beobachter nun mit einer provisorischen Schließung dieses Kapitels bis zum zweiten Quartal 2026. „Die positive vorläufige Bewertung unterstreicht die Fortschritte Montenegros bei der Angleichung seines institutionellen Rahmens an europäische Standards“, analysieren Handelsexperten.
Damit festigt Montenegro seine Rolle als Vorreiter im EU-Erweiterungsprozess auf dem Westbalkan. Gemeinsam mit Moldau, das am selben Tag beitrat, entsteht ein durchgängiger Transitkorridor in die Östliche Partnerschaft.
Ausblick: Stabilität und Weiterentwicklung
Der Fokus liegt nun auf der langfristigen Stabilität des Systems. Die montenegrinischen Behörden haben sich zu kontinuierlichen Verbesserungen verpflichtet, darunter der weiteren Stärkung der digitalen Interoperabilität und der Grenzsicherheit in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF).
Montenegros erfolgreicher Eintritt in die europäische „Zollfamilie“ wandelt damit Beitrittsrhetorik in gelebte Praxis – und bringt das Land auf der langen Reise nach Brüssel ein gutes Stück voran.
PS: Wenn Sie künftig schneller und günstiger nach Montenegro oder durch den Balkankorridor exportieren wollen, kann eine fehlerfreie Zollanmeldung den Unterschied machen. Das kostenlose Praxis‑E‑Book bietet Feld‑für‑Feld-Anleitungen, Praxisbeispiele, Checklisten und Tipps für die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Einkauf, Buchhaltung und Zoll – so vermeiden Sie Nachfragen, Verzögerungen und unnötige Kosten. Hier Praxis-Leitfaden zur fehlerfreien Zollanmeldung sichern


