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Microsoft: Millionen PCs werden zu Elektroschrott

14.10.2025 - 13:59:02

Das Auslaufen des Windows 10-Supports macht 400 Millionen funktionierende Computer obsolet und erzeugt riesige Elektroschrott-Mengen. Aktivisten fordern längere Software-Lebenszyklen von der EU.

Am heutigen Internationalen E-Waste-Tag endet Microsofts kostenloser Support für Windows 10 – und verwandelt Hunderte Millionen funktionierender Computer in Elektroschrott. Umweltschützer protestieren in Brüssel gegen diese „geplante Obsoleszenz“.

Das Problem liegt in den strengen Hardware-Anforderungen für Windows 11. Viele PCs, die einwandfrei funktionieren, können nicht upgraden, weil ihnen der TPM 2.0-Sicherheitschip fehlt. Ab heute erhalten diese Geräte keine wichtigen Sicherheitsupdates mehr. Die Nutzer stehen vor der Wahl: neuen Computer kaufen, für erweiterten Support zahlen oder Cyberrisiken eingehen.

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400 Millionen PCs vor dem Aus

Die Zahlen sind alarmierend: 400 Millionen PCs weltweit können nicht auf Windows 11 upgraden, schätzt die Kampagne „Right to Repair Europe“. Wird nur ein Bruchteil entsorgt, entstehen über 700 Millionen Kilogramm Elektroschrott. Allein in Großbritannien stecken in den betroffenen Geräten Edelmetalle im Wert von 1,6 Milliarden Euro.

„Microsoft macht 400 Millionen Computer obsolet – nicht weil sie kaputt sind, sondern wegen Software“, kritisiert Cristina Ganapini von Right to Repair Europe. Die Koalition aus 180 Organisationen fordert von der EU-Kommission: mindestens 15 Jahre Software-Updates für Laptops.

Microsofts Mini-Zugeständnis

Unter dem Druck europäischer Verbraucherschützer lenkt Microsoft teilweise ein. Für Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum gibt es ein Jahr gratis Extended Security Updates – bis Oktober 2026. Außerhalb Europas kostet der Service 54 Euro pro Gerät.

Den Aktivisten reicht das nicht. Sie nennen es eine „versteckte und unzureichende Verzögerung“ des eigentlichen Problems.

Grundsatzfrage für die EU

Diese Situation wird zum Testfall für Europas Nachhaltigkeitspolitik. Die EU hat bereits Hardware-Reparaturrechte durchgesetzt – aber Software-Obsoleszenz blieb außen vor. Experten fordern: Das Ökodesign-Gesetz muss auch Mindest-Software-Support regeln.

Was als Microsoft-Problem beginnt, könnte die gesamte Tech-Branche treffen. Von Smartphones bis Smart-Home-Geräten bestimmen Software-Zyklen zunehmend die Produktlebensdauer.

Alternativen für Betroffene

Nutzer älterer PCs haben Optionen: Der Wechsel zu Linux-Betriebssystemen kann die Hardware-Lebensdauer verlängern. Diese Open-Source-Lösungen laufen oft auch auf älterer Hardware problemlos.

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Die EU-Kommission steht unter Druck, das Ökodesign-Gesetz zu erweitern. In den kommenden Monaten dürfte das Europaparlament über verbindliche Software-Support-Zyklen diskutieren. Der Fall Microsoft könnte zum Präzedenzfall für mehr Nachhaltigkeit in der Tech-Branche werden.

@ boerse-global.de