KI-Betrug, Millionen

KI-Betrug: Unternehmen verlieren Millionen an raffinierte Cyber-Angriffe

12.10.2025 - 04:53:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität mit personalisierten Phishing-Attacken und Deepfakes. Unternehmen verzeichnen massive Verluste durch raffinierte Social-Engineering-Methoden.

Künstliche Intelligenz revolutioniert das Verbrechen: Eine neue Generation von Phishing-Attacken und Social-Engineering-Betrug trifft Unternehmen und Verbraucher mit beispielloser Präzision. Cybersecurity-Experten warnen vor einem dramatischen Anstieg KI-generierter Betrugsmails, Deepfake-Anrufen und mehrstufigen Attacken, die herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen umgehen und menschliches Vertrauen ausnutzen.

Die Zahlen sind alarmierend: Laut einer aktuellen Studie der Sicherheitsfirma 11:11 Systems wurden bereits 45 Prozent aller Unternehmen von Hackern angegriffen, die KI für überzeugendere Phishing-Nachrichten einsetzen. Diese neue Bedrohungsgeneration geht weit über schlecht formulierte E-Mails hinaus – sie nutzt KI für hochpersonalisierte, kontextbewusste Köder, die kaum von legitimer Kommunikation zu unterscheiden sind.

Deepfakes überwinden jede Skepsis

Die Integration künstlicher Intelligenz senkt die Hürden für Cyberkriminelle drastisch. KI-Tools automatisieren mittlerweile die Erstellung realistischer Phishing-E-Mails, analysieren digitale Fußabdrücke für Personalisierung und generieren sogar Deepfake-Audio und -Video zur Täuschung der Opfer. Besonders besorgniserregend: 74 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen sehen ihre Organisationen bereits KI-gestützten Cyber-Bedrohungen ausgesetzt.

Voice-Phishing wird durch Deepfake-Audio besonders gefährlich. Angreifer können mittlerweile die Stimme eines CEOs oder vertrauenswürdigen Führungskraft aus wenigen Sekunden Audio klonen und diese für betrügerische Überweisungsanweisungen oder Informationsdiebstahl nutzen. Ein multinationales Finanzunternehmen verlor 2024 umgerechnet 23 Millionen Euro, nachdem Mitarbeiter durch eine gefälschte Videokonferenz getäuscht wurden.

QR-Codes werden zur Falle

Parallel gewinnt „Quishing“ – Phishing über QR-Codes – dramatisch an Bedeutung. Cyberkriminelle platzieren bösartige QR-Codes in E-Mails oder sogar an physischen Standorten, um Nutzer zu betrügerischen Websites zu leiten. Diese Sites stehlen Login-Daten oder installieren Schadsoftware.

Der Anstieg ist dramatisch: QR-Code-Phishing-Angriffe stiegen von nur 0,8 Prozent 2021 auf 12,4 Prozent 2023. Führungskräfte sind besonders im Visier – sie erhalten 42-mal mehr QR-Code-Phishing-Attacken als durchschnittliche Angestellte. Oft enthalten diese „Quishing“-E-Mails gefälschte Benachrichtigungen zur Mehr-Faktor-Authentifizierung und locken Nutzer dazu, einen Code zu scannen, um ihr Konto zu „re-authentifizieren“.

Anzeige: QR-Codes sind schnell gescannt – und genau das nutzen Betrüger aus. Schützen Sie Ihr Android‑Smartphone mit den 5 wichtigsten Maßnahmen gegen Phishing, Quishing und Schadsoftware – leicht erklärt und ohne teure Zusatz‑Apps. Der kostenlose Ratgeber enthält Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen für WhatsApp, Online‑Shopping, PayPal und Banking; Tipp 3 schließt eine oft unterschätzte Lücke. Gratis‑Schutzpaket für Android sichern

Sicherheitsmaßnahmen werden gegen Nutzer gewendet

Selbst robuste Sicherheitsmaßnahmen wie Mehr-Faktor-Authentifizierung werden zur Waffe. Bei „MFA-Fatigue-Attacken“ bombardieren Angreifer nach Erhalt eines Passworts das Opfer mit dutzenden Push-Benachrichtigungen zur Authentifizierung. Das Ziel: Den Nutzer zu ermüden oder zu verwirren, bis er versehentlich die Anmeldeanfrage bestätigt.

Diese Social-Engineering-Taktik nutzt das menschliche Element der Cybersicherheit aus. Angreifer senden hunderte Authentifizierungsanfragen in kurzer Zeit und rufen oft zusätzlich an, um sich als IT-Support auszugeben. Der spektakuläre Uber-Hack 2022 nutzte genau diese Methode und bewies deren Wirksamkeit selbst gegen große, gut ausgerüstete Organisationen.

Millionenverluste durch raffinierte Tricks

Der Hauptantrieb dieser Betrugsevolution bleibt finanziell. Business-E-Mail-Compromise-Attacken (BEC), oft das Endziel erfolgreicher Phishing-Kampagnen, verursachen weiterhin massive Verluste. 2025 zeigen Berichte einen 48-prozentigen Anstieg der BEC-Aktivität allein im Mai gegenüber dem Vormonat. Der durchschnittliche Betrag bei betrügerischen Überweisungsanfragen kletterte auf umgerechnet 88.000 Euro.

Experten betonen: Obwohl KI Angriffe sophistizierter macht, konzentrieren sich Cyberkriminelle weiterhin darauf, menschliche Psychologie auszunutzen – Dringlichkeit, Vertrauen und Erschöpfung. KI eliminiert grammatikalische Fehler und erstellt hochkontextuelle Köder, was es Mitarbeitern schwerer macht, Betrugsversuche zu erkennen.

Anzeige: Viele Angriffe starten heute am Smartphone – von gefälschten Login‑Seiten bis zu perfiden Messenger‑Ködern. Wenn Sie Ihr privates oder dienstliches Android‑Gerät schnell härten möchten, hilft ein kompakter Gratis‑Guide mit praxistauglichen Einstellungen und Checklisten. In wenigen Minuten erhöhen Sie den Schutz spürbar, ganz ohne Spezialwissen. Jetzt den kostenlosen Android‑Sicherheitsratgeber anfordern

Wettrüsten zwischen Angriff und Verteidigung

Die Cybersicherheitslandschaft entwickelt sich zu einem Wettrüsten zwischen KI-gestützten Angriffen und KI-getriebenen Verteidigungssystemen. Während Angreifer KI für ihre Social-Engineering-Taktiken nutzen, setzen Sicherheitsanbieter dieselbe Technologie ein, um verdächtige Aktivitäten besser zu erkennen.

Was können Unternehmen tun? Experten empfehlen mehrstufige Verteidigungsstrategien: fortschrittlichere MFA-Methoden, die gegen Fatigue-Attacken resistent sind, wie Zahlenabgleich oder Biometrie. Entscheidend ist kontinuierliche Mitarbeiterschulung zur Erkennung sophistizierter Betrugsversuche. Unternehmen sollten klare Protokolle für die Verifizierung dringender Finanzanfragen etablieren und eine Kultur gesunder Skepsis gegenüber unaufgeforderten Kommunikationen fördern – unabhängig davon, wie legitim diese erscheinen mögen.

@ boerse-global.de