iPhone-Diebstahl: Apple-ID-Schlüssel wird zur Waffe

Organisierte Banden kapern iPhones mit einem 28-stelligen Code. Der eigentlich als Sicherheitsnetz gedachte Apple ID Wiederherstellungsschlüssel wird zur perfiden Waffe, um Besitzer dauerhaft auszusperren. Sicherheitsexperten warnen vor einer aktuellen Diebstahlwelle.

So funktioniert der perfide Angriff

Die Täter beobachten ihre Opfer an öffentlichen Orten und spähen den Entsperrcode aus. Haben sie das Gerät gestohlen, ändern sie innerhalb weniger Minuten das Apple-ID-Passwort. Ihr eigentliches Ziel ist jedoch der Wiederherstellungsschlüssel. Sie generieren einen neuen – und schalten den rechtmäßigen Besitzer damit komplett aus.

• Der neue Schlüssel macht alle alten Wiederherstellungsmethoden ungültig.
• Selbst der Apple-Support kann den Zugang dann nicht wiederherstellen.
• Opfer verlieren dauerhaft den Zugriff auf Fotos, Backups und Finanzdaten.

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Kritik an Apples strikter Sicherheitspolitik

Die aktuelle Masche befeuert eine alte Debatte. Juristen kritisieren, dass ein simpler Passcode ausreicht, um diesen mächtigen Schlüssel zu generieren. In den USA formieren sich bereits Sammelklagen. Sie argumentieren, dass legitime Besitzer trotz Identitätsnachweisen chancenlos sind, sobald der Schlüssel in fremden Händen liegt.

Apple hatte bereits reagiert, doch die Lösung liegt in der Verantwortung der Nutzer. Viele haben sie noch nicht aktiviert.

So schützen Sie sich mit einem Feature

Die wichtigste Gegenmaßnahme heißt „Schutz für gestohlene Geräte“. Diese in iOS 17.3 eingeführte Funktion muss manuell eingeschaltet werden. Ist sie aktiv, funktioniert der Angriff nicht mehr.

• Für kritische Aktionen wie Passwort-Änderungen ist dann zwingend Face ID oder Touch ID nötig.
• An unbekannten Orten kommt eine Sicherheitsverzögerung von einer Stunde hinzu.
• Diese Zeit soll dem Opfer bleiben, das Gerät via iCloud als verloren zu melden.

Experten raten, die Einstellung „Immer erforderlich“ zu wählen – auch an vertrauten Orten wie Zuhause.

Biometrie könnte den Passcode ablösen

Der aktuelle Fall zeigt das Grunddilemma zwischen Komfort und Sicherheit. Der Passcode bleibt das schwächste Glied in der Kette. Branchenbeobachter spekulieren, dass Apple in Zukunft kritische Änderungen nur noch per Biometrie erlauben wird. Bis dahin gilt: Die eigene Wachsamkeit ist der beste Schutz. Aktivieren Sie den Diebstahlschutz – bevor es zu spät ist.