Haberl Baugesellschaft: 18 Millionen Euro Schulden

Die Haberl Baugesellschaft aus Lustenau ist insolvent. Das Landesgericht Feldkirch eröffnete heute das Konkursverfahren über das traditionsreiche Bauunternehmen – ein Schock für 33 Mitarbeiter und die gesamte Vorarlberger Bauwirtschaft.

Seit 33 Jahren war die Firma im Hoch- und Tiefbau tätig. Jetzt steht sie vor dem Aus. Die Zahlen sind dramatisch: 18,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten stehen mageren 1,6 Millionen Euro an Vermögenswerten gegenüber. Den Löwenanteil der Schulden – rund 18 Millionen – schuldet das Unternehmen Banken.

Was ist schiefgelaufen? Laut Geschäftsführung gab es Unstimmigkeiten bei einem Großprojekt. Die Folge: Kunden zahlten nicht mehr. Letzte Rettungsversuche mit Investoren scheiterten. Der Gang zum Insolvenzgericht war unvermeidbar.

Wenn Insolvenzen drohen, stehen Betriebsräte und Mitarbeiter plötzlich vor harten Verteilungen und unübersichtlichen Verhandlungen. Der kostenlose Leitfaden “Sozialauswahl und Interessenausgleich” erklärt praxisnah, wie Sie faire Sozialpläne durchsetzen, Punkteschemata erstellen, Abfindungen verhandeln und rechtliche Mitbestimmungsrechte sichern. Enthalten sind Muster-Punkteschemata, Checklisten und konkrete Verhandlungs-Tipps für Betriebsräte, Schwerbehindertenvertretungen und Arbeitnehmervertreter – sofort einsetzbar. Ideal bei Betriebsinsolvenzen, Restrukturierungen oder Massenentlassungen. Jetzt kostenlosen Sozialplan-Leitfaden downloaden

Rechtsanwalt Dr. Gerhard Müller wurde zum Masseverwalter bestellt. Er muss nun schnell entscheiden: Gibt es eine Chance zur Fortführung oder droht die sofortige Liquidation? Die Zeit drängt, schließlich hängen Dutzende Arbeitsplätze am seidenen Faden.

Für die Gläubiger beginnt jetzt der Wettlauf um ihre Ansprüche. Forderungen können bis zum 5. Februar 2026 angemeldet werden. Die erste Tagsatzung am Landesgericht Feldkirch findet am 19. Februar statt.

Schwarze Woche für Vorarlbergs Bauwirtschaft

Die Haberl-Insolvenz ist kein Einzelfall. Erst am 2. Dezember musste die Mangold Bau GmbH aus Lochau ein Sanierungsverfahren beantragen. Verbindlichkeiten: 1,7 Millionen Euro, 17 betroffene Mitarbeiter. Immerhin strebt Mangold eine Fortführung an und bietet den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren.

Auch der Solartechnikanbieter Mons Solar Österreich GmbH meldete diese Woche Insolvenz an. Drei Pleiten in fünf Tagen – die Branche taumelt.

Warum die Baubranche strauchelt

Experten sprechen von einem “toxischen Mix” aus mehreren Faktoren:

• Zahlungsausfälle: Streitigkeiten bei Großprojekten führen zu sofortigen Liquiditätsengpässen
• Kostenexplosion: Baumaterialien bleiben teuer, während die Margen durch harten Wettbewerb schrumpfen
• Auftragsrückgang: Private Bauherren halten sich wegen hoher Zinsen und strenger Kreditvergabe zurück

Für Subunternehmer und Handwerksbetriebe, die als Gläubiger an den Projekten hängen, bedeutet das ein hohes Ausfallrisiko. Die “Ansteckungsgefahr” in der eng vernetzten Vorarlberger Baubranche ist real.

Was jetzt droht

Die Insolvenz übertrifft die meisten Bau-Pleiten der letzten Monate deutlich. Analysten ziehen Parallelen zur Insolvenz der INSIDE96 GmbH aus Dornbirn im letzten Jahr. Doch die aktuelle Situation erreicht durch die Dichte der Fälle eine neue Qualität.

Wird die 33-jährige Firmengeschichte der Haberl Baugesellschaft mit der Zerschlagung enden? Die Branche blickt nervös auf das Jahresende – in der Befürchtung, dass dies nicht die letzte Hiobsbotschaft war.

PS: Betriebsbedingte Kündigungen und Insolvenzfälle betreffen nicht nur die Unternehmensführung, sondern in erster Linie Beschäftigte, die oft nur wenig Schutz haben. Der Gratis-Report “Sozialauswahl und Interessenausgleich” zeigt praxisorientiert, wie Betriebsräte ihre Mitbestimmungsrechte nutzen, realistische Nachteilsausgleiche durchsetzen und Verhandlungsstrategien mit dem Masseverwalter entwickeln. Mit konkreten Fallbeispielen, Muster-Punkteschema und einer Verhandlungs-Checkliste für die Betriebsratsarbeit. Jetzt kostenlosen Sozialplan-Leitfaden anfordern