Slowakei, Großoffensive

Slowakei startet digitale Großoffensive für Senioren

05.12.2025 - 18:40:11

Über 50.000 ältere Menschen in Europa und Afrika erhalten erstmals Zugang zu digitalen Diensten – während in Großbritannien die Debatte über Zwangsdigitalisierung eskaliert.

Pünktlich zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember rollte eine Welle digitalpolitischer Ankündigungen um den Globus. Von massiven Schulungsprogrammen in der Slowakei und Ghana bis zu innovativen Sturzsensoren aus Thailand: Der Kampf gegen die “graue digitale Kluft” dominiert derzeit die Agenda von Politik und Tech-Industrie.

Das slowakische Ministerium für Investitionen und Digitalisierung meldete am Donnerstag einen Durchbruch: Das Programm “Digitale Senioren” hat die Hälfte seines Ziels erreicht und bereits 50.000 ältere sowie Menschen mit Behinderungen geschult. Teilnehmer erhalten nicht nur kostenlose Kurse, sondern auch Tablets samt Datenvolumen – ein Ansatz, der offenbar funktioniert.

“Diese 50.000 Geschichten zeigen, wie Technologie Leben verändert”, erklärte Minister Samuel Migal. Die Schulungen reichen von Online-Shopping über soziale Vernetzung bis zu Cybersicherheit – einem Bereich, in dem Senioren besonders häufig Opfer werden.

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Kann dieser Erfolg als Blaupause für andere EU-Staaten dienen? Die Zahlen sprechen dafür.

Ghana reserviert 50.000 Plätze für digitale Ausbildung

Fast zeitgleich verkündete Ghana einen bemerkenswerten Schritt: Im geplanten “Eine Million Programmierer”-Projekt für 2026 werden 50.000 vollfinanzierte Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderungen und Senioren reserviert.

Digitalminister Samuel Nartey George stellte am Mittwoch in Accra klar: “Zugängliche Technologie ist keine Gnade – sie ist eine Menschenrechtsverpflichtung.” Alle staatlichen Digitalplattformen sollen künftig internationalen Barrierefreiheitsstandards entsprechen.

Dass ein afrikanisches Land diese Priorität setzt, könnte Signalwirkung für andere Entwicklungsökonomien haben.

Thailand präsentiert “Mike”: Sturzmelder ohne Armband

Während Regierungen Kurse organisieren, arbeitet die Forschung an Hardware-Lösungen. Am Mittwoch stellte Thailands nationale Wissenschaftsagentur “Mike” vor – einen intelligenten Sensor, der ganz ohne Wearables auskommt.

Das Gerät überwacht Senioren mittels Umgebungssensoren und erkennt Stürze oder Abweichungen vom Tagesrhythmus. Der Clou: Ältere Menschen müssen nichts am Körper tragen, was sie häufig vergessen oder ablehnen. Familien erhalten trotzdem Sicherheit, ohne die Würde der Betroffenen zu verletzen.

Branchenexperten prognostizieren, dass Seniorenwohnungen bis 2035 zu “sensorgestützten Ökosystemen” werden – Umgebungen, die automatisch Medikamente nachbestellen oder Raumklima an Vitalwerte anpassen.

Großbritannien: Widerstand gegen NHS-App-Zwang wächst

Doch nicht alle begrüßen die digitale Transformation. In Großbritannien entzündete sich diese Woche heftige Kritik an Plänen der Labour-Regierung, die NHS-App zum Hauptzugang für Gesundheitsdienste zu machen.

Kommentator Piers Legh warnte im Magazin The Critic vor “wachsender digitaler Ausgrenzung”. Etwa 6 Prozent der britischen Haushalte sind offline – bei über 75-Jährigen steigt die Quote auf ein Drittel. “Es wird immer Menschen geben, die durchs Raster fallen”, so Legh. Er fordert die Garantie nicht-digitaler Alternativen für grundlegende öffentliche Dienste.

Kann man Menschen zur App zwingen, wenn Banking und Gesundheitsversorgung komplett digital werden? Diese Frage spaltet zunehmend die Gesellschaft.

Zwischen Technik-Optimismus und analogem Recht

Die Ereignisse dieser Woche zeigen: Der “AgeTech”-Sektor wächst aus den Kinderschuhen. Die Slowakei beweist, dass staatliche Großprojekte funktionieren – wenn sie Hardware mitliefern statt nur Kurse anzubieten. Ghanas Initiative signalisiert, dass Schwellenländer digitale Barrierefreiheit als Wachstumsmotor verstehen.

Die britische Kontroverse mahnt jedoch zur Vorsicht. Die Kluft zwischen den technikaffinen “jungen Alten” (65-75 Jahre) und den “Hochbetagten” (85+) lässt sich nicht allein durch Schulungen überbrücken. Das “Recht auf Analog” könnte zur zentralen Politikfrage werden.

Ausblick: Passive Überwachung auf dem Vormarsch

Für 2026 erwarten Experten einen Boom bei “passiver” Gesundheitsüberwachung nach thailändischem Vorbild – Technologien, die null Bedienaufwand erfordern. Zudem dürften strengere Regulierungen zur digitalen Barrierefreiheit kommen, wie Ghanas WCAG-Verpflichtung andeutet.

In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob andere EU-Staaten dem slowakischen Modell folgen. Angesichts rapide alternder Bevölkerungen und dem Druck zur digitalen Integration dürfte die Nachfrage hoch sein.

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