Digital-Kluft: Millionen Senioren droht Online-Ausschluss
13.10.2025 - 18:23:0219 Millionen Senioren ohne Internetanschluss
Das digitale Amerika steht vor einem Generationenproblem: Während der Alltag immer stärker ins Internet verlagert wird, bleiben Millionen ältere Menschen außen vor. Jetzt verschärft ein erbitterter Rechtsstreit um gestrichene Milliarden-Hilfen die Lage dramatisch.
Die National Digital Inclusion Alliance (NDIA) verklagt die Trump-Administration wegen der abrupten Streichung von 2,75 Milliarden Dollar für digitale Bildungsprogramme. Der Stopp der Fördergelder im Mai habe landesweite Projekte zum „jähen Stillstand“ gebracht, kritisieren Bürgerrechtsorganisationen.
Die Dimension des Problems wird durch neue Zahlen deutlich: Laut dem Bericht „Aging Connected 2025“ der AARP-Tochter OATS haben etwa 19 Millionen ältere Amerikaner – das entspricht 32 Prozent – keinen Breitbandanschluss zu Hause. Bei den über 75-Jährigen sind lediglich 61 Prozent online vernetzt.
Doch fehlende Leitungen sind nur ein Teil des Problems. Eine aktuelle AARP-Umfrage offenbart tieferliegende Hürden: 59 Prozent der Senioren glauben nicht, dass heutige Technologie für sie entwickelt wurde. Ein Drittel nennt Datenschutzsorgen als größtes Hindernis, gefolgt von komplizierter Bedienung und mangelnder Unterstützung.
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Besonders aussagekräftig: 71 Prozent der älteren Amerikaner wünschen sich einen speziell auf sie zugeschnittenen Tech-Support – genau das, was die nun gestrichenen Programme leisten sollten.
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Verfassungsstreit um Milliarden-Stopp
Das Digital Equity Act wurde 2021 mit parteiübergreifender Unterstützung verabschiedet. Die 2,75 Milliarden Dollar sollten in drei Förderprogrammen lokale Initiativen finanzieren – von „digitalen Navigatoren“ bis hin zu Computerkursen für Senioren.
Am 9. Mai beendete die Regierung die Förderung abrupt. Auslöser war ein Social-Media-Post von Präsident Trump, der das Gesetz als „verfassungswidrig“ bezeichnete. Das Handelsministerium verschickte daraufhin Kündigungsschreiben an alle Projektträger.
Der Schaden war sofort spürbar: Die NDIA allein sollte mit den Mitteln 13 lokale Programme in elf Bundesstaaten starten und 30.000 Menschen helfen. „Wir gehen den außergewöhnlichen Schritt, die Bundesregierung zu verklagen“, erklärte Direktorin Angela Siefer. Landesweit mussten Organisationen ihre Digitalisierungspläne streichen oder drastisch reduzieren.
Mehr als 20 Bundesstaaten klagen
Der Rechtsstreit weitet sich aus: Bereits im Juni verklagten mehr als 20 Bundesstaaten die Bundesbehörden. Sie argumentieren, das Zurückhalten der vom Kongress bewilligten Gelder sei illegal.
Die National Urban League kritisiert, die Streichung ignoriere „sowohl die parteiübergreifende Absicht des Kongresses als auch die anhaltenden Bedürfnisse von Millionen Amerikanern“. Es geht um einen grundsätzlichen Konflikt zwischen Exekutive und Legislative – und um die Zukunft staatlicher Digitalisierungshilfen.
Notlösungen können Milliarden-Lücke nicht schließen
Während die Gerichte entscheiden, versuchen kleinere Initiativen die Lücke zu füllen. Eine Partnerschaft zwischen dem National Council on Aging und AT&T startet im Oktober mit Zuschüssen zwischen 4.500 und 9.000 Dollar für örtliche Seniorenzentren.
Doch diese programmi können die Dimension der gestrichenen Bundesförderung nicht ersetzen. Experten warnen: Während Milliarden in die Breitband-Infrastruktur fließen, droht eine ganze Generation den Anschluss zu verpassen. Das Benton Institute für Breitband-Politik nennt die NDIA-Klage einen „leider notwendigen Schritt“.
Der Ausgang der Rechtsstreitigkeiten wird entscheiden, ob Millionen ältere Amerikaner die Unterstützung erhalten, die sie für den Sprung ins digitale Zeitalter benötigen.