Ergebnisse, Produktion/Absatz

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy NL0012044747 (Shop Apotheke) ist trotz der Investitionen in das Wachstum mit dem E-Rezept in Deutschland profitabel ins laufende Jahr gestartet.

06.05.2025 - 11:19:32

Redcare Pharmacy wie erwartet wieder profitabel - Aktie im Minus

Anders als im vierten Quartal 2024 erzielte das Unternehmen in den ersten drei Monaten einen operativen Gewinn. Das kam allerdings für Experten nicht überraschend. An der Börse rutschte die im MDax DE0008467416 notierte Aktie nach den Nachrichten ab und verlor am Vormittag bis zu neun Prozent auf knapp 122 Euro ab.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sei im Vergleich zum vorangegangenen Quartal um 14 Millionen Euro auf 9 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Sevenum mit. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem operativen Gewinn in dieser Höhe gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal verdiente Redcare Pharmacy operativ jedoch etwas weniger. Der Umsatz legte - wie bereits bekannt - im Vergleich zum Vorjahresquartal um 28 Prozent auf 717 Millionen Euro zu.

Die Online-Apotheke bestätigte außerdem die 2025er-Prognose und die mittel- bis langfristigen Ziele. Im laufenden Jahr will Redcare Pharmacy den Umsatz um mindestens ein Viertel steigern. Basierend auf knapp 2,4 Milliarden Euro Erlös im vergangenen Jahr wären das im Minimum rund 3 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Marge (Ebitda-Marge) soll sich auf 2 bis 2,5 Prozent etwas verbessern.

Wachstumstreiber ist zurzeit das noch relativ junge Geschäft mit E-Rezepten in Deutschland. Hier hat sich der Umsatz im ersten Quartal fast verdreifacht und belief sich auf 108 Millionen Euro; 2025 peilt Redcare Pharmacy hierzulande mit E-Rezepten einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde an. Das Unternehmen schneidet bei den E-Rezepten in Deutschland deutlich besser ab als der Konkurrent DocMorris CH0042615283.

Die Redcare-Pharmacy-Marke Shop Apotheke setzt beim Ausbau des Geschäfts auf eine umfangreiche Werbekampagne unter anderem mit den TV-Stars Günther Jauch und Christian Ulmen. Der Aufwand dafür war der Hauptgrund für den operativen Verlust Ende des vergangenen Jahres. An der Börse wurde der Kurs zunächst honoriert. Die Aktie zog im vergangenen November zeitweise auf mehr als 170 Euro und erreichte damit den höchsten Stand seit vielen Jahren.

In den danach folgenden Wochen und Monaten ging es aber wieder kräftig nach unten. Im Zuge der Zollkapriolen an den Börsen sackte der Kurs bis auf 107 Euro ab, bevor er vor den Quartalszahlen wieder deutlich anzog. Diese Erholung ist nun zunächst beendet. Mit dem Niveau von 125 Euro kostet das Papier aktuell wieder in etwa so viel wie auch Ende 2021.

Redcare Pharmacy ist seit Oktober 2016 an der Börse notiert. Damals wurden die Papiere noch unter dem Namen Shop Apotheke zu 28 Euro das Stück an die Börse gebracht. Die Marktkapitalisierung lag so gerade mal bei rund 250 Millionen Euro. In der Corona-Pandemie war der Kurs kräftig gestiegen. Im Februar 2021 kostete das Papier zeitweise fast 250 Euro. Doch die Euphorie verpuffte schnell und der Kurs fiel bis Ende 2022 unter die Marke von 50 Euro.

Seitdem ging es unter teils heftigen Ausschlägen peu a peu nach oben, unter anderem wegen der Hoffnungen auf gute Umsätze mit dem E-Rezept in Deutschland. Redcare Pharmacy ist derzeit an der Börse mit rund 2,8 Milliarden Euro bewertet und liegt damit im unteren Mittelfeld des MDax.

@ dpa.de