Die mühsam ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist erst am Sonntag gefährlich ins Wanken geraten.
20.10.2025 - 11:36:27Bericht: Wieder Tote durch israelischen Beschuss in Gaza. Nun gibt es im Gazastreifen erneut Zwischenfälle.
Im Gazastreifen hat es trotz der geltenden Waffenruhe israelischen und palästinensischen Angaben zufolge wieder Zwischenfälle gegeben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf eine Klinik zwei Tote durch israelischen Beschuss im Viertel Tuffah im Osten der Stadt Gaza.
Israels Armee teilte mit, im Nachbarviertel Schedschaija hätten in zwei Fällen am Morgen Palästinenser ein vom Militär kontrolliertes Gebiet betreten und sich dort Soldaten genähert. Konkret hätten sie die «gelbe Linie», hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat, überschritten. Die Palästinenser hätten eine Bedrohung für die Soldaten dargestellt, hieß es weiter. Diese hätten deshalb auf die Menschen – die Armee sprach in beiden Fällen von «Terroristen» – gefeuert.
Zu möglichen Opfern machte Israels Militär zunächst keine Angaben. Es war zunächst auch unklar, ob einer der beiden Vorfälle im Zusammenhang mit dem von Wafa geschilderten Bericht steht. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Erste schwere Belastungsprobe am Sonntag überstanden
Die mühsam ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas hatte am Sonntag ihre erste schwere Belastungsprobe überstanden. Laut der israelischen Armee wurden Soldaten im Süden des Gazastreifens unter anderem mit einer Panzerfaust angegriffen, zwei Soldaten wurden demnach getötet.
Israel flog daraufhin die schwersten Luftangriffe seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober. Dabei wurden Krankenhausangaben zufolge 44 Palästinenser getötet. Die Hamas dementiert die Vorwürfe und beteuert, sie stehe nicht hinter den Angriffen. Israels Armee teilte später mit, sich nach den Angriffen wieder an die Vereinbarung halten, aber auf jeden Verstoß reagieren zu wollen.