Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif hat sich mit Blick auf das bevorstehende Ende der UN-Klimakonferenz in Brasilien skeptisch zu möglichen Erfolgen gezeigt.
21.11.2025 - 00:00:00Klimaforscher Latif skeptisch zu Ausgang der Klimakonferenz
"Wichtiger wäre, den Klimaschutz in kleineren Formaten wie den G20- oder G7-Runden voranzutreiben. Da sitzen die großen Emittenten an einem Tisch", sagte Latif. "Die Erderwärmung bei 1,5 oder sogar nur deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, ist mittlerweile utopisch. Um katastrophale Folgen für die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten zu verhindern, muss Klimaschutz im Kreis der Industrienationen endlich als Wohlstandssicherung begriffen werden", mahnte der Forscher. 2024 sind die Emissionen um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 57,7 Gigatonnen CO2-Äquivalente gestiegen. Das ist einerseits ein Rekord. Andererseits hat sich zuletzt der Anstieg verlangsamt. Laut dem "Emissions Gap Report", den Wissenschaftler für das UN-Umweltprogramm (UNEP) verfasst haben, steuert die Erde aktuell auf 2,8 Grad Celsius Erderhitzung zu. Das ist vom primären Klimaziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, weit entfernt. Bei der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens 2015 war die Erde allerdings noch auf einem Pfad von bis zu 3,5-Grad Erhitzung. Würden die Staaten der Welt ihre Klimaschutzzusagen vollständig umsetzen, könnte die Erderhitzung auf 2,3 bis 2,5 Grad Celsius begrenzt werden. Durch internationale Abkommen und die regelmäßige Überprüfung der Nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) sollen weitere Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel erzielt werden.


