Auszeichnung

Hannover - Die Avocet Bio GmbH aus Göttingen sowie das gemeinsame Projekt iGuard der Medizinischen Hochschule Hannover und des Fraunhofer ITEM sind mit dem diesjährigen Innovationspreis Niedersachsen ausgezeichnet worden.

05.11.2025 - 10:32:39

Verleihung des Innovationspreises Niedersachsen 2025 / Gewinner sind biotechnologische Entwicklungen: Viren und andere Krankheitserreger per Gen-Schere stoppen. Die Schirmherren, Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne und Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs, übergaben im Medical Park Hannover die Urkunden.

Der Preis würdigt seit 2016 jährlich zukunftsweisende Ideen, die den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern oder technologische Durchbrüche ermöglichen - und dabei zur Bewältigung aktueller Herausforderungen beitragen. In diesem Jahr haben zwei Innovationen überzeugt, die bei der Vorbereitung auf kommende Pandemien bedeutsam sind.

Gewonnen in der Kategorie Schlüsseltechnologien hat die Avocet Bio GmbH aus Göttingen mit ihrem neuartigen Verfahren zu Bekämpfung von Viruserkrankungen. Dabei wird die RNA der Krankheitserreger, also die Erbinformation, mithilfe eines Enzyms präzise und schnell in lebenden Zellen erkannt, aufgespalten - und an der weiteren Vermehrung gehindert. Das Besondere ist, dass diese biotechnologische Plattform schnell an neue oder mutierte Viren wie auch an nichtvirale RNA angepasst werden kann.

Ein ähnliches Prinzip nutzt das Projekt iGUARD der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), das den Innovationspreis Niedersachsen 2025 in der Kategorie Wissens- und Technologietransfer bekommen hat. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) entwickelt sie RNA-Therapeutika, die durch eine spezielle und patentierte chemische Struktur direkt in die Lunge inhaliert werden können. Das verringert schwere Nebenwirkungen und hilft insbesondere für Menschen mit schweren Lungenerkrankungen, wieder besser zu atmen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne: "Niedersachsen lebt von Menschen mit Ideen, Mut und Tatkraft. Wir brauchen frische Impulse und kreative Lösungen für unser Land - und können stolz darauf sein, dass wir über eine so vielfältige, zukunftsorientierte Innovationslandschaft verfügen. Wer Niedersachsen, seine Wirtschaft und seine Technologien voranbringt, verdient unsere volle Unterstützung. Ein besonderes Zeichen dieser Wertschätzung ist der Innovationspreis, den wir jährlich vergeben. Die diesjährigen Projekte zeigen eindrucksvoll, wie viel Erfindergeist in unserem Land steckt. Mein herzlicher Glückwunsch gilt allen Nominierten und Preisträgern - insbesondere dem Unternehmen Avocet Bio aus Göttingen, das mit seiner biotechnologischen Entwicklung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten mittels sogenannter Gen-Scheren einen herausragenden Leuchtturm in den Schlüsseltechnologien setzt."

Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: "Innovation ist kein glücklicher Zufall: Sie entsteht durch Neugier, Mut, Erfindergeist und Zusammenarbeit - besonders dort, wo Wissenschaft und Wirtschaft zusammenwirken. Wissens- und Technologietransfer ist die Brücke von der Idee zur Innovation, von der Forschung zum Alltag. Er verwandelt gute Ideen in Produkte, die Leben verbessern, Prozesse schonen und Branchen verändern. Ein Paradebeispiel ist die Zusammenarbeit von MHH und Fraunhofer ITEM im Projekt iGUARD: Internationale Spitzenforschung aus der Medizin trifft auf exzellente angewandte Forschung im Bereich der Wirkstoffentwicklung - und ermöglicht so eine schnellere Entwicklung von neuartigen Medikamenten zur Bekämpfung von Viruserkrankungen."

Insgesamt waren sechs Projekte nominiert, drei je Kategorie. Sie alle werden mit einem professionellen Imagefilm belohnt, der sie dabei unterstützen soll, ihre Innovation bekannter zu machen, weiterzuentwickeln und zu etablieren. Die Sieger beider Kategorien erhielten darüber hinaus je ein Preisgeld von 20.000 Euro.

Bei den Schlüsseltechnologien hatte es die HAIP Solution GmbH aus Hannover mit ihrer Hyperspektralkamera zur präziseren Trennung von Abfallkunststoffen unter die Nominierten geschafft, ebenso wie die INVENT GmbH aus Braunschweig, die einen Leichtbau-Wasserstofftank für die Luftfahrt entwickelt hat. Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit dem Projekt "Waternet - nachhaltige Wasserbedarfsplanung für Kommunen und Versorger" und die Medizinische Hochschule Hannover und das Prothetikunternehmen Ottobock mit ihrem "Exzellenzzentrum für erstklassige Versorgung bei Amputationen" waren in der Kategorie Wissens- und Technologietransfer nominiert.

Die Jury des Innovationspreises Niedersachsen besteht aus Expert*innen von Niedersachsen.next sowie Vorstandsmitgliedern des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks, das den Preis ausrichtet. Im Niedersachsen.next Innovationsnetzwerk sind Hochschulen, Technologiezentren, Kammern, Forschungseinrichtungen, Transferstellen und kommunale Wirtschaftsförderer aus Niedersachsen Mitglied. Es versteht sich als branchen- und ressortübergreifende Plattform und Schnittstelle zur Landesregierung und hat das Ziel, die verschiedenen Innovationsförderer in Niedersachsen miteinander zu vernetzen.

Niedersachsen.next Geschäftsführer Uwe Ilgenfritz-Donné: "Der Innovationspreis Niedersachsen ist die höchste landesweite Auszeichnung, wenn es um das Thema 'Innovationen made in Niedersachsen' geht. Mit dem Preis möchten wir Menschen mit Erfindergeist eine Bühne geben, die mit ihren bahnbrechenden Ideen und Projekten den Mut haben, Großes zu bewegen. Ich freue mich sehr, dass es auch in diesem Jahr wieder so hochkarätige Preisträgerinnen und Preisträger gibt."

Monika Scherf, Vorstandsvorsitzende des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks: "Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, dass Innovationen aus Niedersachsen weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen und international Spitze sind - insbesondere bei der Biotechnologie und Medizintechnik sowie in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es freut mich sehr, dass sich in diesem Jahr fast 100 hochinnovative Projekte auf den Innovationspreis beworben haben. Das zeigt, wie viele kluge Köpfe es in Niedersachsen gibt, die alle dazu beitragen, dass Niedersachsen ein zukunftsfähiger, wettbewerbsfähiger Standort bleibt, für den wir uns alle gemeinsam einsetzen. Mein Dank gilt allen und ganz besonders den 280 Mitgliedern des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks, die in ihren eigenen Netzwerken vor Ort für den Innovationspreis geworben haben."

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