Deutschland, Europa

Wie sollen Unternehmen in der EU von Bürokratie entlastet werden? Wirtschaftsverbände fordern: Die EU muss endlich ernst machen.

04.11.2025 - 04:30:07

Wirtschaftsverbände machen Druck für Bürokratieabbau in EU

Deutsche Wirtschaftsverbände machen Druck für weniger Bürokratie in der Europäischen Union. «Die Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit, praxistaugliche Regeln und eine Reduktion auf das Nötigste», heißt es in einem offenen Brief an EU- und Bundespolitik. Hintergrund ist das Abstimmungsergebnis des Europaparlaments zum EU-Lieferkettengesetz. 

Ein Kompromiss zur Abschwächung des EU-Lieferkettengesetzes ist vor gut zwei Wochen vorerst geplatzt. Damit muss das Parlament im November erneut über den Inhalt des Vorhabens abstimmen. Es könnte in den entscheidenden Verhandlungen mit den EU-Staaten für strengere oder deutlich schwächere Regeln eintreten.

Das europäische Lieferkettengesetz wurde eigentlich bereits vergangenes Jahr beschlossen. Ziel ist, Menschenrechte weltweit zu stärken. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) pocht darauf, die Vorschriften für Unternehmen zu lockern. 

In dem Brief der Verbände heißt es, der dringend erwartete Bürokratieabbau in der Europäischen Union dürfe nicht erneut verzögert werden. Dies wäre ein «fatales Signal» an die europäische Wirtschaft. 

Neben dem Lieferkettengesetz geht es auch um die sogenannte Nachhaltigkeitsberichterstattung. «Die Erwartung der Wirtschaft an die europäische Politik ist klar: Bürokratieabbau darf kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss entschlossen umgesetzt werden», heißt es in dem Brief unter anderem von der Stiftung Familienunternehmen und Politik, Gesamtmetall, dem Chemieverband VCI und dem Logistikverband BGA.

Die Verbände fordern das EU-Parlament auf, in der kommenden Plenarsitzung im November eine «ambitionierte Position» zu verabschieden. «Europa muss jetzt zeigen, dass es ihm ernst ist, den Bürokratieabbau nachhaltig anzugehen.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

OECD sieht große Lücken bei Jobs und Löhnen für Migranten. Auf den Arbeitsmärkten zeigen sich zudem Ungleichheiten. Rekordhoch bei den Asylanträgen, weniger dauerhafte Zuwanderung: Die OECD-Länder erleben bei der Migration gegenläufige Trends. (Wirtschaft, 03.11.2025 - 16:01) weiterlesen...

OECD-Bericht: Migranten in Deutschland seltener angestellt. Deutschland schneidet im Vergleich schlecht ab. Geringere Beschäftigungsquote, weniger Lohn: Ein OECD-Bericht zeigt, wie sich die Situation von Migranten im Vergleich zu Einheimischen unterscheidet. (Wirtschaft, 03.11.2025 - 13:28) weiterlesen...

Verpflichtende «Chatkontrolle» in EU vorerst vom Tisch Automatisierte Scans bei Whatsapp und Co.? Die EU-Kommission wollte Nachrichten automatisch prüfen lassen, um gegen Kinderpornografie vorzugehen - Deutschland und andere Länder jedoch nicht. (Ausland, 31.10.2025 - 14:01) weiterlesen...

München einziger Bewerber für Champions-League-Finale 2028. Und die Chancen stehen bestens: Die Allianz Arena ist laut UEFA der einzige Interessent für 2028. München will schon in zweieinhalb Jahren wieder das Finale der Champions League veranstalten. (Politik, 31.10.2025 - 12:31) weiterlesen...

Nexperia stoppt in Chipkrise Ausfuhr von Wafern nach China. Doch nun droht eine Verschärfung des Konflikts. Trotz der Lieferprobleme bei Nexperia blieben bisher Produktionsstopps bei deutschen Autobauern aus. (Wirtschaft, 31.10.2025 - 11:54) weiterlesen...

EZB peilt Einführung des digitalen Euro 2029 an. Bis Verbraucher damit bezahlen können, wird es aber noch dauern. Auf Bargeld müssen sie auch künftig nicht verzichten. Seit Jahren wird getüftelt, nun geht der digitale Euro in die nächste Phase. (Wirtschaft, 30.10.2025 - 11:00) weiterlesen...