ROUNDUPSelenskyj, Russland

Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus.

11.08.2025 - 06:00:00

Russland will die USA täuschen

"Wir verstehen die Absicht der Russen, Amerika zu täuschen - das werden wir nicht zulassen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er schätze die Entschlossenheit Trumps, den Krieg zu beenden. Dennoch sei der einzige Grund für das fortgesetzte Töten in der Ukraine der Wunsch Putins, Krieg zu führen "und alle zu manipulieren, mit denen er in Kontakt kommt".

US-Nato-Botschafter Matthew Whitaker erklärte auf die Frage, ob Trump glaube, dass er dem russischen Präsidenten trauen könne, es gehe nicht um Worte, sondern um Taten. "In jeder Situation, in der nationale Interessen aufeinanderprallen - sei es zwischen den Vereinigten Staaten, der Ukraine, Russland oder einem unserer Verbündeten - kann man jemanden nicht einfach beim Wort nehmen", sagte Whitaker beim Sender CNN. Für einen Frieden müssten beide Seiten - sowohl Russland als auch die Ukraine - handeln und diesen Frieden dann auch einhalten. Whitaker sagte zudem, in anderen Konflikten seien zum Erreichen einer Einigung schon strategische Gebiete getauscht worden.

Selenskyj unterstrich indirekt, dass er einen von Trump angestrebten Deal zum Gebietstausch nicht akzeptieren werde. "Wir werden unser Land und unsere Unabhängigkeit auf jeden Fall verteidigen", betonte er. Und alles, was die Ukraine betreffe, müsse unter Beteiligung der Ukraine entschieden werden.

Dennoch seien sich die Ukraine und ihre Partner der Gefahren bewusst. "Alle sehen, dass Russland keinen einzigen konkreten Schritt in Richtung Frieden unternimmt, keinen einzigen Schritt zu Lande oder in der Luft, der Leben retten könnte." Deshalb seien weitere Sanktionen und Druck erforderlich. "Es braucht Stärke - vor allem die Stärke der Vereinigten Staaten, die Stärke Europas, die Stärke aller Nationen der Welt, die Frieden und Ruhe in den internationalen Beziehungen wollen."

@ dpa.de