SPD kritisiert den Umgang des Wirtschaftsministeriums mit dem chinesischen Ausrüster Huawei in der Kontroverse um den Ausbau des 5 G-Netzes.

22.01.2020 - 12:26:30

Wirtschaftsminister Altmaier wegen chinesischem Netzausrüster Huawei unter Druck

Der Konflikt innerhalb der Regierungskoalition um die Ausschreibung des 5 G-Netzes nimmt an Schärfe zu. Das Handelsblatt berichtet in seiner Ausgabe vom Donnerstag über ein Schreiben der SPD an Wirtschaftsminister Altmaier vom 20.Januar 2020, in dem der Minister aufgefordert wird, kurzfristig einen Referentenentwurf zur Ausschreibung des neuen Mobilfunkstandards 5 G vorzulegen. Altmaier hatte versprochen noch im Januar einen derartigen Gesetzentwurf vorzulegen, in dem die Sicherheitsanforderungen an die Netzbetreiber neu definiert werden sollten. Darin sollten Sicherheitsaspekte bezüglich des Netzbetreibers und des Herstellerlandes geregelt werden. Diese Neudefinition richtet sich insbesondere gegen eine Beteiligung des chinesischen Anbieters Huawei am Ausbau des deutschen 5 G-Netzes. Sowohl die SPD-Bundestagsfraktion, wie auch das Auswärtige Amt und der Bundesnachrichtendienstes halten Huawei bei der Netzsicherheit für nicht vertrauenswürdig. Dabei spielt vor allem die politische Einschätzung des chinesischen Staates eine Rolle. Huawei sei als chinesisches Unternehmen in die Staatsdisziplin eingebunden und könne deshalb die hohen deutschen Anforderungen an die Datensicherheit nicht garantieren. Die chinesische Regierung könne Huawei unter Druck setzten und zu einer Mitarbeit gegenüber den chinesischen Sicherheitsdiensten verpflichten. Da zum aktuellen Zeitpunkt bereits Verhandlungen der Netzbetreiber mit den Netzausrüstern geführt würden, wird Altmaier ultimativ aufgefordert im Verlauf der nächsten Sitzungswoche den Referentenentwurf vorzulegen. Die Unterzeichner des Schreibens, Fraktionsvize Sören Bartol, Wirtschaftsexperte Bernd Westphal und der Digitalexperte der SPD, Jens Zimmermann, mahnen dabei die Planungssicherheit für die Netzbetreiber bei den anstehenden Verhandlungen an. Noch einen Schritt weiter geht der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid und verweist auf die Konsequenzen für den Fall, dass Wirtschaftsminister Altmaier dieser Forderung nicht nachkommt. Schmid droht dabei dem Koalitionspartner offen mit einem Gruppenantrag der Huawei-Gegnern im Bundestag. Neben der SPD-Fraktion könnten sich auch die Grünen und die FDP dem Antrag anschließen. Sowohl Grüne, als auch die FDP, hatten einen Ausschluss von Huawei vom Bieterverfahren verlangt. Die SPD-Fraktion ist auch bereit den Koalitionsausschuss in diesen Konflikt einzuschalten, und das Thema damit zum Chef-Thema in der Großen Koalition zu machen.
@ ad-hoc-news.de

Weitere Meldungen

IW: CDU sollte Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linken überdenken Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat die CDU angesichts der hohen AfD-Umfragewerte zu einem neuen Umgang mit der Linkspartei aufgefordert. (Politik, 05.09.2025 - 13:15) weiterlesen...

Ende der Flaute? DIW erwartet deutlichen Aufschwung ab 2026. DIW-Präsident Fratzscher fordert: Reiche sollen mehr zahlen und Subventionen fallen. Hoffnung für die kriselnde Wirtschaft: Nach Einschätzung des Berliner Instituts brechen bald bessere Zeiten an. (Wirtschaft, 05.09.2025 - 13:00) weiterlesen...

Eurozone wächst im Frühjahr leicht Die Wirtschaft der Eurozone ist im Frühjahr leicht gewachsen. (Boerse, 05.09.2025 - 12:06) weiterlesen...

Putin will nichts von Wirtschaftsproblemen Russlands wissen Der russische Präsident Wladimir Putin hat Befürchtungen vor einer stagnierenden Wirtschaft seines Landes zurückgewiesen. (Boerse, 05.09.2025 - 11:17) weiterlesen...

Putin widerspricht Stagnationsprognose für Russland. Kremlchef Putin zeigt sich bei einem Auftritt auf einem Forum im Fernen Osten allerdings gewohnt optimistisch. Die Alarmsignale für die russische Wirtschaft mehren sich. (Wirtschaft, 05.09.2025 - 11:10) weiterlesen...

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 04.09.2025 - 17.00 Uhr Belebung 2026 fällt kleiner ausMÜNCHEN - Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben trotz des angekündigten Konjunkturpakets der Bundesregierung durchwachsen. (Boerse, 04.09.2025 - 17:05) weiterlesen...