ROUNDUP, Trump

In der Debatte über seine aggressive Zollpolitik hat US-Präsident Donald Trump erneut scharfe Kritik an US-Notenbankchef Jerome Powell geübt - und dessen Absetzung gefordert.

17.04.2025 - 16:51:54

Trump macht Druck auf Notenbankchef - Beistand von Lagarde

"Powells Kündigung kann nicht schnell genug kommen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich forderte er, wie schon häufig zuvor, eine Zinssenkung. Powell hätte wie die EZB die Zinsen schon längst senken sollen, kritisierte Trump.

Der US-Präsident könne den Notenbankchef nicht einfach entlassen, hatte Powell bereits im November deutlich gemacht - kurz nachdem Trump die Wahl gewonnen hatte, aber noch vor dessen Amtsantritt. Auf die Frage eines Journalisten, ob der Präsident seiner Ansicht nach die Befugnis habe, ihn zu entlassen oder herabzustufen, antwortete Powell knapp: "Das ist gesetzlich nicht zulässig."

Lagarde stützt Powell

Verbale Hilfe bekam Powell am Donnerstag von EZB-Präsidentin Lagarde. Sie habe viel Respekt für ihren "geschätzten Kollegen und Freund" Powell, sagte Lagarde nach dem EZB-Zinsentscheid in Frankfurt. "Wir pflegen eine stetige feste Beziehung unter Zentralbankern." Diese Beziehung sei entscheidend, um eine solide Finanzinfrastruktur zu haben und Finanzstabilität zu erreichen. Man habe gezeigt, dass man handeln könne auf dieser Grundlage von Beratungen und dem Verständnis von Finanzrisiken und werde das sicher unverändert weiter tun, sagte Lagarde.

Fed-Chef warnt vor steigender Inflation

Powell hatte angesichts Trumps aggressiver Zollpolitik vor höherer Inflation und langsamerem Wirtschaftswachstum gewarnt. Die Zölle würden höchstwahrscheinlich zu einem zumindest vorübergehenden Anstieg der Inflation führen. Die inflationstreibenden Effekte könnten aber auch hartnäckiger sein, sagte Powell zuletzt bei einem Auftritt in Chicago. Es herrsche jedoch große Unsicherheit, weshalb genaue Prognosen schwierig seien.

Die nächste Leitzinsentscheidung der Federal Reserve steht im Mai an. Trump fordert von Powell immer wieder, die hohen Zinsen zu senken. Allgemein wird aber erwartet, dass die Notenbank den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung nicht antastet. Trump sorgt mit zahlreichen Zollankündigungen, -rücknahmen und einer insgesamt erratischen Handelspolitik für große Unsicherheit. An den Finanzmärkten hatte dies zeitweise heftige Marktturbulenzen zur Folge.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Beim Nato-Gipfel dreht sich alles um Trump Die Staats- und Regierungschefs der 32 Nato-Staaten treffen sich zum Gipfel in Den Haag, aber alles dreht sich nur um einen: US-Präsident Donald Trump hat unmittelbar vor seinem Abflug nach Europa eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und dem Iran durchgesetzt. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 20:49) weiterlesen...

Selenskyjs neue Wege im Krieg gegen Russland Wie viel Ukraine-Hilfe der Nato lässt US-Präsident Donald Trump zu? Beim ersten Gipfel des Bündnisses in der zweiten Amtszeit Trumps kann sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wenig Hoffnung auf eine weitere üppige Unterstützung vor allem der USA im Krieg gegen Russland machen.Merz: Deutschland muss "Stärke und Verlässlichkeit" zeigenVor dem Nato-Gipfel versicherte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Bereitschaft Deutschlands, mehr Verantwortung im Bündnis zu übernehmen. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 16:53) weiterlesen...

Waffenruhe in Nahost gebrochen - aber weiter in Kraft US-Präsident Donald Trump hat sowohl dem Iran als auch Israel vorgeworfen, die gerade erst geschlossene Waffenruhe gebrochen zu haben - um dann wenig später zu erklären, dass sie weiterhin in Kraft sei. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 14:31) weiterlesen...

Waffenruhe zwischen Iran und Israel tritt in Kraft Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist nach seinen Angaben in Kraft getreten. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 09:09) weiterlesen...

Nato-Gipfel mit Trump - Wie stabil ist das Bündnis? Inmitten großer Spannungen, Sorge und kriegerischer Auseinandersetzungen im Nahen Osten startet in Den Haag der erste Nato-Gipfel seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 07:35) weiterlesen...

Trump kündigt Waffenruhe an - Vorerst weitere Angriffe WASHINGTON/TEHERAN/TEL AVIV - Im Krieg zwischen Israel und dem Iran deutet sich eine Einstellung der Kämpfe an. (Wirtschaft, 24.06.2025 - 06:35) weiterlesen...