Iran, Schlag

Ein hochrangiger iranischer Diplomat hat nach den US-Angriffen auf sein Land das internationale Regelwerk gegen die Verbreitung von Nuklearwaffen infrage gestellt.

23.06.2025 - 13:27:19

Iran sieht 'irreparablen Schlag' gegen Atomwaffen-Regelwerk

Die Attacken auf iranische Atomanlagen hätten dem bestehenden rechtlichen System "einen fundamentalen und irreparablen Schlag versetzt", sagte Botschafter Resa Nadschafi am Rande einer Sondersitzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien.

Das Bombardement habe gezeigt, dass die Ziele des internationalen Atomwaffensperrvertrages (NPT) nicht mehr erfüllt würden, sagte Nadschafi. Im Zusammenhang mit den Angriffen auf Irans Atomprogramm kursieren in Teheran Gerüchte über einen möglichen Ausstieg der Islamischen Republik aus dem NPT.

NPT: Keine Atomwaffen, dafür Recht auf zivile Nukleartechnik

Der Pakt verbietet es Ländern ohne Nuklear-Arsenal, solche Waffen herzustellen oder zu erwerben. Gleichzeitig garantiert das Abkommen allen Staaten das Recht, Atomtechnologie für friedliche Zwecke nutzen zu können.

Der Botschafter sprach nicht explizit von einem Austritt. Doch er kündigte an, dass der Iran im Rahmen des NPT seine obersten Interessen verteidigen werde. Der Vertragstext erlaubt Staaten den Austritt, wenn die höchsten Staatsinteressen gefährdet werden.

Irans Atomanlagen dienen nach offiziellen Angaben Teherans ausschließlich zivilen Zwecken. In vielen anderen Staaten wuchs jedoch zuletzt die Sorge, dass der Iran sein Atomprogramm zum Bau von Kernwaffen nutzen könnte.

Israel ist die einzige Atommacht im Nahen Osten. Israels Regierung folgt der Doktrin, dass feindliche Länder in der Region nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen und damit die Existenz des jüdischen Staates gefährden dürfen.

@ dpa.de