International, Klima

Die Industriestaatenorganisation warnt: Die Welt ist nicht auf Kurs, um ihre Klimaziele zu erreichen.

06.11.2025 - 10:30:46

OECD schlägt Alarm: Zu wenig Tempo beim Klimaschutz. Welche Konsequenzen drohen, wenn Länder nicht schneller handeln.

  • Die OECD fordert mehr Tempo beim Klimaschutz. (Archivbild) - Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    Julian Stratenschulte/dpa

  • Die durch den Klimawandel verursachten Schäden werden nach Einschätzung der OECD weiter steigen. (Archivbild) - Foto: Boris Roessler/dpa

    Boris Roessler/dpa

Die OECD fordert mehr Tempo beim Klimaschutz. (Archivbild) - Foto: Julian Stratenschulte/dpaDie durch den Klimawandel verursachten Schäden werden nach Einschätzung der OECD weiter steigen. (Archivbild) - Foto: Boris Roessler/dpa

Die Industriestaatenorganisation OECD ist wegen eines mangelnden Ehrgeizes beim Klimaschutz alarmiert und fürchtet gravierende wirtschaftliche Folgen. Klimabedingte Katastrophen verursachten bereits steigende soziale und wirtschaftliche Kosten – mit Schäden von über 285 Milliarden Euro und 16.000 registrierten Todesfällen im Jahr 2024 weltweit, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris mit.

Die weltweiten Maßnahmen gegen den Klimawandel seien nach wie vor unzureichend. Es seien dringend strengere politische Maßnahmen, eine schnellere Umsetzung und rechtlich verbindliche Maßnahmen erforderlich, um die Lücken zwischen den Ambitionen und den tatsächlichen Ergebnissen zu schließen, heißt es im OECD-Klimaschutzbericht 2025. 

Klimaschutz tritt auf der Stelle

Weltweite Klimaschutzmaßnahmen hätten 2024 nur um ein Prozent zugenommen – womit sich der seit 2021 zu beobachtende Rückgang fortsetze. Dies lasse sich nicht mehr mit der Corona-Pandemie oder der darauffolgenden Wirtschaftskrise erklären, sondern spiegele einen Verlust an Dynamik bei der Umsetzung wirksamer politischer Maßnahmen wider, so die OECD. Es gebe eindeutige Hinweise auf eine weltweite Umsetzungslücke bei den Klimaschutzmaßnahmen.

Die Kosten dieser Untätigkeit stiegen, es drohten zunehmende wirtschaftliche Verluste, soziale Ungleichheiten und Umweltschäden, warnte die OECD. Es reiche nicht aus, nur ehrgeizigere Ziele zu formulieren – die Länder müssten auch sicherstellen, dass ihre Zusagen in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.

Klimaziele schwer erreichbar

Derzeit seien die Länder nicht auf dem richtigen Weg, um ihre bestehenden Verpflichtungen zu erfüllen. Angesichts der weiter steigenden Emissionen und der nachlassenden Klimaschutzmaßnahmen sei die Welt weiterhin weit davon entfernt, sowohl die Ziele für 2030 als auch die längerfristig angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, stellte die OECD in ihrem Bericht fest.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Was kann der Kurztrip des Kanzlers an den Amazonas bringen?. Mit seinem Kurztrip will der Kanzler zeigen, dass er es ernst meint mit dem Klimaschutz. Gut 20 Stunden im Flieger für 21 Stunden in Brasilien. (Ausland, 07.11.2025 - 04:32) weiterlesen...

2025 wohl unter den drei heißesten Jahren. Kurz vor der diesjährigen Weltklimakonferenz kommen neue Zahlen vom Klimawandeldienst der EU. In Europa war der Oktober nicht besonders warm, doch anderswo durchaus. (Wissenschaft, 07.11.2025 - 04:00) weiterlesen...

UN-Chef warnt: «Tödliche Fahrlässigkeit» beim Klimaschutz. Der UN-Chef prangert «moralisches Versagen» an – und mahnt zu radikalen Schritten. Milliarden Steuergelder stützen Kohle, Öl und Gas, obwohl es günstige und klimafreundliche Alternativen gibt. (Ausland, 06.11.2025 - 15:55) weiterlesen...

Der Amazonas als Kulisse - Was bringt die Klimakonferenz?. Stattdessen ist das Problem noch größer geworden. Nun gibt es ein Krisentreffen an einem ganz besonderen Ort. Zehn Jahre nach dem Abkommen von Paris ist die Klimakrise alles andere als bewältigt. (Ausland, 06.11.2025 - 04:30) weiterlesen...

EU-Länder wollen 90 Prozent weniger Emissionen bis 2040 Nach mehr als 20 Stunden langem Feilschen steht fest: Die EU-Länder wollen den Treibhausgasausstoß bis 2040 um 90 Prozent reduzieren - auch mit Hilfe aus dem außereuropäischen Ausland. (Ausland, 05.11.2025 - 09:34) weiterlesen...

Keine Einigung: EU-Länder verhandeln weiter um Klimaziele. Stundenlang feilschen die Minister - doch vorerst gibt es keine Einigung. Die EU-Länder müssen sich auf zwei Klimaziele festlegen, für eins davon drängt die Zeit. (Ausland, 05.11.2025 - 04:07) weiterlesen...