Deutsche Autokonzerne drohen offenbar mit einer Absage des Autogipfels am Freitag in Brüssel.
09.09.2025 - 13:23:28Deutsche Konzerne drohen mit Absage des EU-Autogipfels
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warfen sich für die heimische Branche in die Bresche, indem sie sich für Technologieoffenheit und gegen strikte Verbote des Verbrenners im Jahr 2035 aussprachen. "Einseitige Festlegungen auf eine Technologie sind der falsche Weg", sagte Merz unter dem Applaus der Industrievertreter. "Die EU-Kommission muss umsteuern", forderte Hildegard Müller als Präsidentin des Branchenverbandes VDA. Auch der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU), erhöht den Druck zur Abschaffung des Verbrennerverbots in der EU: "Das pauschale Verbrennerverbot war der falsche Weg", sagte Weber dem "Focus". Es gefährde Arbeitsplätze und ganze Industriezweige. Mittelständler, Zulieferer und Hersteller bräuchten aber "endlich Klarheit". Statt eine Antriebsart faktisch auszuschließen, müsse Europa beim angestrebten Ziel der CO2-Neutralität auf Technologieoffenheit setzen. Sie sei der "der Schlüssel, nicht politische Bevormundung". Zugleich warnte Weber vor den möglichen politischen Folgen der EU-Pläne: "Wer Antriebsarten per Gesetz diktieren will, treibt am Ende die Wähler scharenweise zur AfD", sagte der CSU-Politiker. Angesichts der Ausgangslage erwarte er von der EU-Kommission im Herbst einen konkreten Plan für Technologie-Neutralität und ein klares Signal aus dem Heimatland des Automobils: "Gerade Deutschland als größtes Autoland Europas muss jetzt vorangehen."