Der Mietmarkt in deutschen Großstädten spaltet sich zunehmend.
13.10.2025 - 10:13:15Studie: Wohnungsmieten werden zum Wachstumshindernis
In Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf liegen die Aufschläge zwischen 30 und 36 Prozent. "Auf dem Wohnungsmarkt öffnet sich zunehmend eine Schere", sagte Ifo-Forscher Simon Krause, Koautor der Studie. Während Mieter im Bestand von regulierten und stabilen Preisen profitierten, zahlten Wohnungssuchende bei Neuverträgen deutlich höhere Mieten. "Das kann bei gleicher Lage und gleicher Wohnungsgröße mehrere hundert Euro Unterschied bedeuten, der Mietmarkt wird zu einer Lotterie." Die Studie beleuchtet die Folgen für die Mietbelastung, getrennt nach Bestand und Neuvermietungen. Im Bestand liegt die durchschnittliche Mietbelastung bei Haushalten mit niedrigem Einkommen seit Jahren stabil bei rund 35 Prozent. Bei Neuvermietungen steigt sie dagegen deutlich und erreicht in Großstädten inzwischen fast 50 Prozent. "Angesichts der großen Differenz zwischen der Miete in bestehenden Verträgen und Neuverträgen bleiben die Menschen lieber in ihren günstigen Wohnungen, auch wenn diese nicht mehr zu ihrer Lebenssituation passen. Das senkt die Mobilität der Menschen und beeinträchtigt ihre Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt", sagte Ifo-Forscher Pascal Zamorski, Co-Autor der Studie. Die Politik müsse stärker auf der Angebotsseite ansetzen und den Wohnungsbestand effizienter nutzen. Entscheidend seien niedrigere Kosten beim Bau sowie beim Kauf bzw. Verkauf, schnellere Genehmigungen und gezielte Förderung bezahlbarer Wohnungen. Die Regulierung von Mietpreisen könne zwar dämpfend wirken, löse aber das Problem des knappen Wohnraums nicht.