Tsunami-Alarm, Erdbeben

Vor der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka bebt die Erde, und zwar mächtig.

30.07.2025 - 05:22:12

Tsunami-Alarm nach Erdbeben vor Russlands Ostküste. Experten sprechen vom weltweit heftigsten Beben seit 2011. Küstenbewohner in mehreren Ländern werden evakuiert.

  • Die Tsunami-Wellen trafen die Küste im fernen Osten Russlands. - Foto: Uncredited/Geophysical Service of the Russian Academy of Sciences/AP/dpa

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  • In Petropawlowsk-Kamtschatski auf der fernöstlichen russischen Halbinsel Kamtschatka brach Berichten zufolge Panik aus. (Archivbild) - Foto: Ulf Mauder/dpa

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  • Das Beben löste auch Tsunami-Warnungen in Japan aus. - Foto: Eugene Hoshiko/AP/dpa

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  • Auch ein Kindergarten-Gebäude wurde schwer beschädigt. - Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa

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  • Küstenanwohner begaben sich in höher gelegene Zonen. - Foto: Muneyoshi Someya/Kyodo News/AP/dpa

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Die Tsunami-Wellen trafen die Küste im fernen Osten Russlands. - Foto: Uncredited/Geophysical Service of the Russian Academy of Sciences/AP/dpaIn Petropawlowsk-Kamtschatski auf der fernöstlichen russischen Halbinsel Kamtschatka brach Berichten zufolge Panik aus. (Archivbild) - Foto: Ulf Mauder/dpaDas Beben löste auch Tsunami-Warnungen in Japan aus. - Foto: Eugene Hoshiko/AP/dpaAuch ein Kindergarten-Gebäude wurde schwer beschädigt. - Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpaKüstenanwohner begaben sich in höher gelegene Zonen. - Foto: Muneyoshi Someya/Kyodo News/AP/dpa

Ein schweres Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat Warnungen vor Tsunami-Wellen an den östlichen Küsten Russlands und Japans sowie in westlichen Bundesstaaten der USA ausgelöst. Mit einer Stärke von 8,8 war das Beben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011 - und wurde seit Beginn der Messungen überhaupt nur von fünf Beben übertroffen.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass gab die Stärke mit 8,7 an, das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mit 7,8. Das Zentrum des Bebens lag den Angaben zufolge in der offenen See, etwa 130 Kilometer vor der nur dünn besiedelten Küste Kamtschatkas, und relativ tief unter dem Meeresboden.

Verängstigte Menschen flüchten auf die Straße

Laut der Russischen Akademie der Wissenschaften handelte es sich um das heftigste Erdbeben auf der Kamtschatka seit 1952. Mit weiteren Nachbeben sei noch etwa einen Monat lang zu rechnen, sie könnten Stärken von bis zu 7,5 erreichen.

In der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski rannten laut Tass verängstigte Menschen barfuß ins Freie. Kleiderschränke stürzten um, Autos rutschten über wackelnde Straßen und ein Kindergarten-Gebäude wurde schwer beschädigt. Zeitweise sei das Strom- und Telefonnetz zusammengebrochen.

In der russischen Region Sachalin wurden Küstenbewohner vorsichtshalber evakuiert. Stellenweise brandeten laut Tass Tsunami-Wellen von drei bis vier Metern Höhe an Land. Berichte über Verletzte oder gar Tote gab es zunächst nicht.

Evakuierungsaufrufe auch in Japan und auf Hawaii

Die japanischen Behörden stuften ihre Tsunami-Warnung am Vormittag (Ortszeit) hoch: An der Pazifikküste drohten demnach bis zu drei Meter hohe Flutwellen, vor denen Anwohner in höher gelegenen Gegenden Schutz suchen sollten. An der Küste der nordöstlichen Präfektur Miyagi wurden zunächst Flutwellen von 50 Zentimetern Höhe registriert, in anderen Präfekturen wie Fukushima, Hokkaido und Aomori Wellen von bis zu 40 Zentimetern Höhe, wie der japanische Fernsehsender NHK meldete. Berichte über Probleme in Atomkraftwerken gebe es nicht.

Die japanische Regierung richtete einen Krisenstab ein. Ministerpräsident Shigeru Ishiba rief die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben. Nach Aussagen eines Regierungssprechers gab es jedoch zunächst weder Berichte über Opfer noch über Schäden.

Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach ebenfalls von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii kurz nach 7 Uhr am deutschen Morgen erreichen könnten. Küstenbewohner sollten die gefährdeten Gebiete sofort verlassen oder in mindestens zehnstöckigen Gebäuden Schutz suchen, hieß es. Außerdem sollten Schiffe auf Geheiß der US-Küstenwache die Häfen von Hawaii verlassen, um nicht von den Wellen an Land gespült zu werden.

Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen. Weiter entfernte Pazifikstaaten wie die Philippinen und Indonesien wappneten sich ebenfalls für drohende Flutwellen.

@ dpa.de

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