Nach dem Messerangriff am Bahnhof wird klar: Die Verdächtige war in psychiatrischer Behandlung.
25.05.2025 - 13:55:19Verdächtige vor Angriff im Hauptbahnhof in Psychiatrie
Nach dem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof mit 18 Verletzten kommen immer mehr Erkenntnisse zur Vorgeschichte der Verdächtigen ans Licht. Die Frau ist vor dem Angriff in einer Psychiatrie im Landkreis Cuxhaven behandelt worden, wie ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums mitteilte. Sie wurde demnach am Tag vor der Attacke entlassen. Nach Auskunft der Klinik gab es zum Zeitpunkt der Entlassung keinen medizinischen Befund, der eine weitere Unterbringung gerechtfertigt hätte.
Die Frau sei Anfang Mai hilflos gefunden worden, teilte der Sprecher mit. Sie sei daraufhin eingewiesen und für drei Wochen in der Klinik behandelt worden. Über ihre Krankheit macht das Ministerium zum Schutz der Persönlichkeitsrechte und wegen der ärztlichen Schweigepflicht keine weiteren Angaben.
Bevor jemand aus einer Psychiatrie entlassen wird, werden laut Ministerium verschiedene medizinische, rechtliche und soziale Aspekte abgewogen. Im Zentrum steht die Frage, ob der Patient oder die Patientin nach der Entlassung eine Gefahr für sich oder andere darstellen könnte. Im Fall der Verdächtigen hätten die Ärzte keinen Grund gesehen, die 39-Jährige weiter in der Klinik zu behalten. «Eine freiwillige Weiterbehandlung war nicht angestrebt.»
Die Frau soll am Freitagabend auf einem Bahnsteig wahllos um sich gestochen haben. Bei dem Angriff wurden laut Polizei 18 Menschen verletzt. Beamte nahmen die 39-Jährige fest. Ein Haftrichter ordnete die Unterbringung der Verdächtigen in einer psychiatrischen Klinik an.