Nordrhein-Westfalen, Deutschland

In Remscheid bei Wuppertal haben Polizisten ein großes Arsenal mutmaßlicher Kriegswaffen ausgehoben.

27.10.2025 - 15:32:41

Waffenarsenal in Remscheid entdeckt. 200 Beamte waren im Einsatz. Drei Männer wurden festgenommen.

Sturmgewehre, Panzerfäuste, Mörsergranaten und Maschinenpistolen: Bei einem Einsatz gegen den organisierten Waffenhandel sind in Remscheid bei Wuppertal mutmaßlich zahlreiche Kriegswaffen sichergestellt worden. Ob alle Waffen scharf seien, werde nun geprüft, sagten die Ermittler in Wuppertal.

Drei mutmaßliche Waffenhändler seien festgenommen worden und befänden sich in Untersuchungshaft. Gegen die Männer im Alter von 34, 37 und 59 Jahren lagen Haftbefehle vor, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. 

Elf Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt

Am Sonntagabend und Montag seien die Haftbefehle vollstreckt und insgesamt elf Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden, sagte Polizeiführer Daniel Sternemann. Neben Gebäuden in Remscheid wurden demnach auch Objekte in Hamm und in Borxleben in Thüringen durchsucht. 200 Einsatzkräfte seien daran beteiligt gewesen, auch Drogen und Bargeld seien sichergestellt worden. 

Es könnte sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln, sagte Oberstaatsanwalt Baumert. Die Prüfung der gefundenen Waffen dauere noch an. Zuvor hätten verdeckte Ermittler Maschinenpistolen testweise angekauft. Diese Waffen seien scharf gewesen.

Neben den drei hauptbeschuldigten Männern wurde laut Ermittlern eine weitere Person festgenommen, hier laute der Vorwurf auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Lange Ermittlungen im Voraus

Den Festnahmen waren lange Ermittlungen vorausgegangen. Im Mai 2024 hatten die Strafverfolgungsbehörden einen ersten Hinweis erhalten, im September 2024 hatten Ermittler zum ersten Mal verdeckt Waffen gekauft.

Die größten Funde machte die Polizei nun im Keller des 59-Jährigen. Er habe dort eine Art Museum mit Waffen und Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg errichtet, sagte Michael Vagnsoe, der Leiter der Ermittlungskommission. Darunter seien Relikte aus dem Nationalsozialismus gewesen, aber auch Gegenstände aus der früheren Sowjetunion. 

«Aufgrund der NS-Relikte und dem zumindest militärgeschichtlichen Interesse an der NS-Zeit haben wir auch Ermittlungen durch den hiesigen Staatsschutz durchführen lassen und zum jetzigen Zeitpunkt konnten noch keine Anhaltspunkte für eine rechtsextreme Gesinnung festgestellt werden», führte Vagnsoe aus. Es sei davon auszugehen, dass für die Beteiligten das finanzielle Interesse im Vordergrund gestanden habe, ergänzte Oberstaatsanwalt Baumert.

@ dpa.de

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