Drohnen, Deutschland

Die Sichtung von Drohnen hat in Deutschland Flugchaos und Unsicherheit ausgelöst.

04.10.2025 - 01:05:05

Reul warnt vor Panik nach Drohnen-Sichtungen. NRW-Innenminister Reul mahnt, die Ruhe zu bewahren. Für einen Abschuss gebe es keine pauschale Antwort.

Nach den vermehrten Drohnensichtungen in Deutschland mahnt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) zur Besonnenheit. «Verunsicherung zu verbreiten, ist genau das Ziel, das etwa Russland mit solchen Aktionen verfolgt», sagte Reul der Deutschen Presse-Agentur. 

Die aktuelle Aufmerksamkeit beim Thema Drohnen könne auch Trittbrettfahrer anziehen. «Ich bin sicher: Nicht jede Drohne steuert der Kreml – aber jede einzelne spielt (Präsident Wladimir) Putin in die Karten», betonte Reul. «Wer leichtfertig eine Drohne steigen lässt, sollte sich darüber im Klaren sein.»

Abschuss nur unter bestimmten Bedingungen

Eine pauschale Antwort, ob eine Drohne abgeschossen werden solle, könne nicht gegeben werden, so Reul. Für einen möglichen Abschuss sei entscheidend, dass die Maßnahmen «rechtlich sauber, verhältnismäßig und technisch wirksam» seien. «Klar ist: Wir brauchen schnell eine funktionierende Drohnenabwehr», forderte der CDU-Politiker. «Unsere Sicherheitsbehörden müssen handlungsfähiger und moderner werden, damit wir flexibel und entschlossen reagieren können.»

Drohnen unbekannter Herkunft hatten am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag den Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen in München empfindlich gestört. Auch am Freitagabend gab es Drohnen-Alarm. 

Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Die Behörden prüfen den Verdacht, wonach die Drohnen über kritische Infrastruktur geflogen sind.

Mehrfach hatten Drohnen in der vergangenen Woche auch den Luftverkehr in Dänemark gestört und für Verunsicherung und Chaos gesorgt.

Auch NRW nehme die vermehrten Drohnenflüge sehr ernst, sagte Reul. Polizei und Verfassungsschutz setzten alles daran, ausländische Einflussversuche aufzudecken und zu stoppen. Der Schutz der kritischen Infrastruktur – von Flughäfen bis zu Energieanlagen – stehe dabei ganz oben auf der Agenda.

@ dpa.de