Weltspiegel, Auslandskorrespondenten

München - Moderation: Tessniem Kadiri

15.05.2025 - 14:06:12

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 18. Mai 2025, 18:30 Uhr, vom NDR im Ersten

Geplante Themen:

Ukraine: Einsamer Kampf - Witwer Jaroslaw Basylewytsch will Russland zur Rechenschaft ziehen

Jaroslaw Basylewytsch war ein glücklicher Ehemann und Vater von drei Töchtern. Dann schlägt im September 2024 eine russische Rakete in das Wohnhaus der Familie ein. Seine Frau und seine Töchter sterben, Jaroslaw überlebt. Von dem Sinn seines Lebens sei nichts mehr übrig, sagt er im "Weltspiegel". Den Kampf für Gerechtigkeit hat er seitdem zu seiner Mission gemacht. Basylewytsch spricht mit Medien und Politikern über seinen Verlust. Damit das Leben seiner Frau und seiner Töchter nicht in Vergessenheit gerät - und damit Russland für die nachgewiesenen Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen wird. Dafür setzen sich auf politischer Ebene auch die europäischen Verbündeten der Ukraine ein. In Lwiw, der Heimatstadt von Witwer Basylewytsch, verkündeten die EU-Außenminister jüngst die Einrichtung eines Sondertribunals zum russischen Angriffskrieg. Das Richtergremium soll Verantwortliche aus dem Kreml und dem russischen Militär zur Rechenschaft ziehen - und international eine Rechtslücke schließen. (Autor: Vassili Golod, ARD-Studio Kiew)

Im Weltspiegel-Podcast berichten ARD-Korrespondenten über die Gefühlslage der Ukraine nach den schweren russischen Angriffen der vergangenen Wochen und schätzen die Erfolgschancen der jüngsten Initiativen für einen Waffenstillstand ein.

In einem Schwerpunkt berichtet der "Weltspiegel" über den globalen Wassernotstand, von dem Menschen in vielen Regionen betroffen sind. An zwei Beispielen zeigen ARD-Korrespondent*innen die schwierigen Lebensbedingungen:

Südafrika: Kein Wasser für die Dörfer

Die ärmste Provinz Südafrikas heißt Eastern Cape und liegt ganz im Süden des Landes. Im Dorf Lugada - in dem wir gedreht haben - gab es noch nie Wasser aus der Leitung. Als Südafrika 1994 demokratisch wurde, waren die Hoffnungen auf eine moderne Infrastruktur auch für die ländlichen Regionen groß. Doch immer noch müssen die Dorfbewohner zur Wasserstelle laufen, einen steilen Abhang hinunter. Vor zwei Jahren wurde ein Wasser-Reservoir gebaut, auch wurden Rohre verlegt und öffentliche Wasserhähne installiert, doch Leitungswasser gibt es immer noch nicht. Korrupte Lokalpolitiker ließen sich von Bauunternehmern bestechen. Der Anschluss an sauberes Wasser kam nie zustande. Am Ende fehlte das Geld und der Wille der Politik vor Ort. Die Menschen in Lugada haben die Hoffnung auf eine moderne Zukunft für ihr Dorf aufgegeben. (Autor: Richard Klug, ARD-Studio Johannesburg)

USA: West Virginia - die vergessenen Bergarbeiter-Städte

Der McDowell County in West Virginia gehört zu den ärmsten Ecken der USA. McDowell ist Kohlerevier, auch heute noch. Aber die glorreichen Zeiten der Kohle-Industrie sind lange vorbei. Gegründet wurden die Städte im Bezirk von den Kohle-Firmen, auch Häuser und die Wasserversorgung der Bergarbeiter-Städte lag bei den Firmen. Seitdem diese sich zurückgezogen haben, verfällt die Infrastruktur. Deswegen gibt es in McDowell kein sauberes Leitungswasser mehr. "Keiner interessiert sich für uns. Es ist ihnen egal, ob wir Wasser haben oder nicht'", sagt Mark Woolridge, der hier lebt. Alle drei Wochen fährt er zu einem Wasserfall, um sich Trinkwasser abzufüllen. Das Wasser aus seinem Brunnen daheim färbt sich gelb und rot, selbst für die Wäsche ist es nicht zu gebrauchen. Auch die Kanalisation ist verkommen. Kläranlagen gibt es nicht, das verschmutzte Abwasser landet in den Brunnen der Gemeinden. Auf Hilfe der Regierung können die Menschen im McDowell-Bezirk nicht hoffen. (Autorin: Kerstin Klein, ARD-Studio Washington)

Samoa: Abnehmen im Paradies

"Big is beautiful" - was groß aussieht, muss auch gut sein! Diese Einstellung hält sich hartnäckig in der Inselwelt von Ozeanien. Dass diese Haltung aber auch Schattenseiten hat, spricht sich nur langsam herum. Von den zehn Staaten mit dem höchsten Anteil extrem übergewichtiger Menschen liegen acht im südpazifischen Raum. Es geht um ganz konkrete Gesundheitsrisiken - Diabetes, Herzinfarkt, Nierenversagen. Vor allem die Übernahme eines westlichen Ernährungsstils sorgt für die vielen übergewichtigen Menschen auf den südpazifischen Inseln. Fast Food, Burger, gesüßte Limonaden und kalorienreiche Soßen sind die Ursache dafür, dass neun von zehn Einwohnern Samoas an Übergewicht leiden. "Es hat viel mit der inneren Haltung zu tun. Man trifft bei den Leuten oft auf eine sorglose Haltung. Sie essen einfach, was sie kriegen", erzählt Tariu Tevita, der dem verbreiteten Übergewicht den Kampf angesagt hat. Abnehmen soll Volkssport werden. (Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio)

Redaktion: Clas Oliver Richter (NDR)

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