Berlin, Deutschland

Elon Musk wirft der Online-Enzyklopädie Wikipedia eine linke Ausrichtung vor - und ließ eine Alternative entwickeln.

13.11.2025 - 22:33:18

Wikipedia-Gründer widerspricht Musk: keine linke Übernahme. Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hält bei seiner Buchvorstellung in Berlin dagegen.

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales (59) hat die Online-Enzyklopädie gegen die Behauptung von Elon Musk verteidigt, sie habe eine linke politische Ausrichtung. «Wenn die Frage lautet, ob Wikipedia von linksradikalen Aktivisten übernommen wurde, lautet die Antwort: Nein», sagte Wales bei der Vorstellung seines Buchs «Trust» in Berlin. 

Es gebe eine wahre Leidenschaft für Neutralität in der Wikipedia-Community und für die Frage, wie man alle Seiten einer Debatte fair abbilden könne. Dennoch, sagte Wales, könne es natürlich vorkommen, dass vor allem etwas speziellere Artikel voreingenommen seien - etwa, wenn der Beitrag nur von einer Person verfasst wurde, die eine eigene Sichtweise mitbringe.

Dann läge es an anderen Autoren, diesen ausgewogener zu gestalten. Wales betonte, die Wikipedia-Community solle mit Kritik an Neutralität konstruktiv umgehen und diese kritisch prüfen. Beiträge auf der Internetseite werden von Nutzern erstellt und bearbeitet. «Wir wollen zu einer einvernehmlichen Sichtweise gelangen, die für alle fair ist und die Debatte erklärt, anstatt in der Debatte Partei zu ergreifen».

Musk wettert gegen Wikipedia

Musk behauptet schon lange, die Enzyklopädie sei nicht objektiv und habe eine linke politische Ausrichtung. Er selbst ist für rechte Ansichten bekannt. Der Tech-Milliardär hatte kürzlich seine Alternative zu Wikipedia an den Start gebracht. Die Website mit dem Namen Grokipedia bietet ein ähnliches Design mit einer Suchmaske und Artikeln mit Quellenverweisen. Sie wurde bei seiner KI-Firma xAI entwickelt. 

Wales Buch mit dem Titel «Trust. Die 7 Regeln des Vertrauens oder wie man Dinge von Dauer schafft» handelt von der Entstehungsgeschichte Wikipedias sowie den Prinzipien, auf denen die Online-Enzyklopädie basiert. Er hat das Buch, das seit Ende Oktober in Deutschland erhältlich ist, mit dem Journalisten Dan Gardner geschrieben.

@ dpa.de

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