Jamaika, Haiti

Ein Sturm wie «Melissa» trifft Jamaika heute viel öfter als früher.

30.10.2025 - 11:32:24

Wie viel häufiger der Klimawandel Stürme wie «Melissa» macht. Forscher betonen: Anpassung allein reicht nicht gegen die Folgen des Klimawandels.

  • Die Kirche von Lacovia Tombstone ist nach dem Hurrikan «Melissa» beschädigt. - Foto: Matias Delacroix/AP/dpa

    Matias Delacroix/AP/dpa

  • Anwohner gehen nach dem Hurrikan «Melissa» durch ein verwüstetes Gebiet. - Foto: Ramon Espinosa/AP/dpa

    Ramon Espinosa/AP/dpa

Die Kirche von Lacovia Tombstone ist nach dem Hurrikan «Melissa» beschädigt. - Foto: Matias Delacroix/AP/dpaAnwohner gehen nach dem Hurrikan «Melissa» durch ein verwüstetes Gebiet. - Foto: Ramon Espinosa/AP/dpa

Die Erwärmung der Erde hat die Wahrscheinlichkeit für einen zerstörerischen Hurrikan wie «Melissa» einer aktuellen Schnellanalyse zufolge um etwa das Vierfache erhöht. Eine Forschungsgruppe am Imperial College London berechnete, dass der Klimawandel einen Sturm dieser Stärke nicht nur rund viermal wahrscheinlicher gemacht hat, sondern auch seine Windgeschwindigkeit um etwa sieben Prozent erhöht hat.

«Der menschengemachte Klimawandel hat Hurrikan Melissa eindeutig stärker und zerstörerischer gemacht», sagte Institutsdirektor Ralf Toumi einer Mitteilung zufolge.

Die Forschenden modellierten anhand von Klimadaten, dass ein Hurrikan wie «Melissa» in einem Szenario ohne Erderwärmung nur etwa alle 8.000 Jahre auf Jamaika getroffen wäre. Heute, auf einer bereits um etwa 1,3 Grad erwärmten Erde, sei ein solches Ereignis etwa alle 1.700 Jahre zu erwarten. 

Forscher: Anpassung an den Klimawandel entscheidend

«Jamaika hatte reichlich Zeit und Erfahrung, sich auf diesen Sturm vorzubereiten – doch es gibt Grenzen, wie weit sich Länder vorbereiten und anpassen können», betont Toumi. «Die Anpassung an den Klimawandel ist entscheidend, aber sie reicht als Reaktion auf die globale Erwärmung nicht aus. Auch der Ausstoß von Treibhausgasen muss aufhören.»

Toumis Kollegin Emily Theokritoff betonte zudem, dass es sich um Klima-Ungerechtigkeit handle: «Kleine Inselentwicklungsländer tragen nur sehr wenig Verantwortung für die Klimakrise, leiden aber unter einigen ihrer schlimmsten Folgen.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Jamaika nach Hurrikan «Melissa»: «Apokalyptische» Zustände. Überall liegen Trümmer, Menschen schlafen auf der Straße, viele Gemeinden sind noch isoliert. Die Opferzahlen könnten am Wochenende weiter steigen. Jamaika kämpft mit den Folgen des schweren Sturms. (Unterhaltung, 31.10.2025 - 14:54) weiterlesen...

Bundesregierung: Keine Deutschen unter Opfern von Hurrikan Melissa Laut der Bundesregierung befinden sich unter den Toten und Verletzten durch den Hurrikan "Melissa" in der Karibik keine Deutschen. (Sonstige, 31.10.2025 - 13:19) weiterlesen...

Hurrikan «Melissa»: Steigende Opferzahl und erste Hilfsflüge Zerstörte Häuser, verzweifelte Inselbewohner - und Retter, die mit Macheten blockierte Straßen freiräumen: Die Hurrikan-Katastrophe in der Karibik hat viele Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. (Unterhaltung, 31.10.2025 - 04:58) weiterlesen...

Jamaika meldet 19 Tote durch Hurrikan «Melissa». Erst langsam wird das volle Ausmaß der Zerstörung erkennbar. Für Entwarnung ist es noch zu früh. Als einer der mächtigsten Wirbelstürme seit Messbeginn zog «Melissa» über mehrere Karibikinseln hinweg. (Unterhaltung, 31.10.2025 - 01:51) weiterlesen...

Nach Hurrikan «Melissa»: Karibikstaaten beseitigen Trümmer. Kuba kämpft mit Überschwemmungen, Haiti zählt Tote: Nach Hurrikan «Melissa» beginnt das große Aufräumen. Retter auf Jamaika schlagen sich mit Macheten einen Weg, um Hilfstransporte zu ermöglichen. (Unterhaltung, 30.10.2025 - 12:52) weiterlesen...

Hurrikan 'Melissa' wütet in der Karibik - mehr als 30 Tote Hurrikan "Melissa", der in den Karibikstaaten Jamaika, Kuba und Haiti verheerende Schäden angerichtet hat, zieht nun im Atlantik über die Inselkette der Bahamas hinweg. (Boerse, 30.10.2025 - 06:35) weiterlesen...