Die Saison beginnt für die deutschen Skijägerinnen nicht wie erhofft.
07.12.2025 - 14:53:43Podest in weiter Ferne: Biathletinnen noch nicht in Schwung. Kein Podestplatz und zwei Ausfälle sorgen für ein bisschen Verunsicherung. Aber bis Olympia ist noch Zeit.
Ausgerechnet im Olympia-Winter haben die deutschen Biathletinnen den schlechtesten Saisonstart seit sechs Jahren hingelegt. Nur zwei Top-Ten-Plätze und erstmals seit 2019 kein einziges Podium sind die überraschend ernüchternde Bilanz von Östersund. Zumindest sorgten in der Verfolgung Vanessa Voigt als Zehnte und Janina Hettich-Walz als 15. mit Verbesserungen um 22 Plätze und der halben Olympia-Norm für einen halbwegs versöhnlichen Weltcup-Abschluss in Schweden.
«Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Wir sind noch nicht ganz bei 100 Prozent und noch nicht ganz zufrieden. Aber wir sind in Schlagdistanz und hoffen, dass wir den Aufschwung Richtung Hochfilzen mitnehmen können», sagte Bundestrainer Kristian Mehringer mit Blick auf die nächsten Rennen ab Freitag in Österreich.
Platz elf in der Staffel und Rang 17 von Hettich-Walz im Einzel stehen ebenso in der Bilanz wie Rang acht im Sprint durch Youngster Julia Tannheimer. Sie knackte damit bereits die Olympia-Norm. Die 20-Jährige musste sich im Jagdrennen nach fünf Fehlern zum Abschluss mit Rang 20 zufriedengeben.
Bis Olympia ist noch Zeit
Das Positive: In Panik muss noch keiner verfallen, denn bis zum ersten Olympia-Rennen im italienischen Antholz sind es noch zwei Monate - und genau dann ist die Topform gefragt. Klar ist aber auch: Ein guter Einstieg schafft Selbstvertrauen und war auch ganz klar anvisiert worden. Im Jagdrennen überzeugten Tannheimer (5.) und Hettich-Walz (6.) zumindest mit guten Laufzeiten, Voigt blieb als nur eine von fünf Starterinnen fehlerfrei. «Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für die nächsten Weltcups», sagte die 28-Jährige.
Vor allem Franziska Preuß muss ihren verkorksten Saisonstart schnell abhaken. Die Weltcupgesamtsiegerin der Vorsaison ließ leicht angeschlagen den Sprint und damit auch das Jagdrennen aus, um mit Blick auf das Ziel Olympia-Medaille im Februar nichts zu riskieren. Zuvor hatte sie mit Platz 29 im Einzel und einer Strafrunde in der Staffel ungewohnte Schwächen gezeigt.
Preuß hofft auf bessere Rennen in Österreich
Es sei nicht der Plan gewesen, schon Ende November auf Topniveau zu sein, «sondern es war schon der Plan, dass man sich jetzt Woche für Woche steigert und da einfach besser wird», sagte die 31-jährige Preuß, die im vergangenen Winter ohne gesundheitliche Rückschläge durchgekommen war. Ihre Hoffnung: «Nach Krankheiten bin ich eigentlich immer wieder gut zurückgekommen.»
Beweisen kann sie es am Freitag beim Sprint in Hochfilzen. Im Pillerseetal will auch Selina Grotian (21) wieder angreifen, die wegen Infektsymptomen auf die Verfolgung in Mittelschweden kurzfristig verzichten musste.
Männer sind dran und kommen doch (noch) nicht ran
Bei den Männern haben sich der Einzel-Achte Philipp Horn sowie Justus Strelow und Philipp Nawrath mit jeweils zwei Top-15-Plätzen bereits die Olympia-Norm gesichert. Horn ist läuferisch in der Weltspitze dabei, bei den anderen gibt es teilweise noch viel Luft nach oben. Die Schießergebnisse sind unter dem neuen Bundestrainer Tobias Reiter stabiler. Doch für ein deutsches Podest müssen die anderen Fehler machen. Die überragenden Norweger mit Doppelsieger Johan-Olav Botn sind zumindest derzeit nicht zu schlagen.
«Für ganz vorn reicht es noch nicht, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn wir an anderen Orten vielleicht auch andere Bedingungen haben werden, wird uns der nächste Schritt vorne rein gelingen», sagte Sportdirektor Felix Bitterling.











