Die Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerung registrieren angesichts des Kabinettsbeschlusses über die Einführung eines neuen Wehrdienstes und der anhaltenden Debatte über eine Rückkehr zur Wehrpflicht wachsenden Zulauf.
03.09.2025 - 07:35:57Steigende Anfragen bei Beratungen zu Kriegsdienstverweigerung
So könnten sie "unter dem Radar fliegen" und würden der Armee nicht auffallen, so Schulze von Glaßer. "Seit letzter Woche empfehlen wir allen jungen Menschen - insbesondere denen, die nach dem 1. Januar 2010 geboren wurden - einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung zu stellen, da sie laut dem neuen Wehrdienstgesetz sowieso gemustert werden sollen." Anträge auf Kriegsdienstverweigerung müssen bei den Karrierecentern der Bundeswehr gestellt werden, weil ihnen eine Tauglichkeitsprüfung durch die Bundeswehr vorausgehen muss. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) teilte dem RND mit, die Wehrpflicht-Debatte habe die Zahl der Beratungsanfragen bereits im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent ansteigen lassen. Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben erfasste in der ersten Jahreshälfte 1.363 Anträge zur Anerkennung auf Kriegsdienstverweigerung. 2022 lag die Zahl der Anträge bei 951, 2023 bei 1079 und 2024 bei 2241.