Hannover - Die Bundespolizei führte am vergangenen Wochenende in der Region Hannover im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hildesheim einen Zugriffs- und Durchsuchungseinsatz zur Bekämpfung der organisierten Eigentumskriminalität durch.
23.06.2025 - 11:07:11BPOLD-H: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hildesheim und der Bundespolizeidirektion Hannover / Bundespolizei nimmt Mitglieder einer Diebesbande in Hannover fest. Den Einsatzkräften gelang es hierbei, acht Beschuldigte festzunehmen. Gegen vier von diesen Beschuldigten konnten in diesem Zusammenhang Haftbefehle des Amtsgerichts Hildesheim vollstreckt werden. Im weiteren Verlauf der Einsatzmaßnahmen wurden weiterhin fünf Objekte nach entsprechender richterlicher Anordnung durchsucht.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, als Mitglied einer Bande fortgesetzt unter Mitwirkung anderer Bandenmitglieder gewerbsmäßig Diebstahlshandlungen begangen zu haben. Demgemäß besteht der Verdacht des schweren Bandendiebstahls gem. § 244a StGB. Eine solche Tat gilt als Verbrechen und wird mit Freiheitsstrafe zwischen einem und zehn Jahren bestraft.
Im Rahmen der Einsatzmaßnahmen konnten zunächst fünf Beschuldigte in den frühen Morgenstunden des 22.06.2025 nach der mutmaßlich gemeinschaftlichen Begehung eines weiteren Diebstahls durch Einsatzkräfte im Stadtgebiet von Hannover gestellt werden. Beim Erkennen des drohenden Zugriffs, ergriffen sie zu Fuß die Flucht, die aber unmittelbar nach kurzer Verfolgung unterbunden werden konnte. In der Folge nahm die Bundespolizei weitere drei Beschuldigte an ihren Wohnanschriften fest.
Bei den angeordneten Wohnungsdurchsuchungen konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Hierbei handelt es sich insbesondere um Diebesgut, wie z.B. Buntmetalle, Markenwerkzeuge, Spirituosen und Fahrräder. Zudem wurden potentielle Tatwerkzeuge, wie z.B. Bolzenschneider, sowie zahlreiche Mobiltelefone sichergestellt. Weiterhin wurden sieben Fahrzeuge sichergestellt, die mit zurückliegenden Diebstahlshandlungen in Zusammenhang standen.
Des Weiteren trafen die Einsatzkräfte in einem Objekt einen gambischen Staatsangehörigen an, der durch das Landgericht Hildesheim u.a. wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monate verurteilt war und sich dem Strafantritt entzogen hatte. Nach seiner Verhaftung wurde er der JVA Sehnde zugeführt.
Grundlage zur Aufnahme der Ermittlungen im September 2024 war eine Serie von Diebstahlstaten in einer Liegenschaft der Deutschen Bahn AG in der Eichsfelder Straße in Hannover. Dort entwendeten zunächst unbekannte Täter wiederholt Buntmetall und andere Wertstoffe, indem sie sich teilweise mit brachialer Gewalt Zugang zu dem Gelände und den jeweils von der Tat betroffenen Lagerhallen verschafften. Die strafprozessualen Ermittlungen führten dann schließlich zur Identifizierung einer Tätergruppierung, deren Angehörige sich offenbar überwiegend an Wochenenden zusammenfanden, um in der Folge in gewerblich genutzte Betriebs- und Lagerstätten in Norddeutschland einzubrechen. Neben Buntmetallen entwendeten die Beschuldigten wahrscheinlich auch hochwertige Arbeitsgeräte. Die erlangte Beute soll dann durch die Beschuldigten in zahlreichen Fällen an Wertstoffhändler veräußert worden sein. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass durch die Taten insgesamt ein Schaden von einer Million Euro verursacht wurde.
Michael Schuol, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, resümiert nach Abschluss des Einsatzes: "Über den Einsatzerfolg von Bundespolizei und Staatsanwaltschaft freue ich mich sehr. Die Grundlage hierfür legten monatelange und hartnäckige Ermittlungen über die Arbeitsweise und Zusammensetzung der Bande. Jetzt war es wichtig, die Tatserie mit der Verhaftung der vermutlichen Drahtzieher und der Sicherstellung wichtiger Beweismittel zu beenden."
An dem Einsatz der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Hamburg waren 150 Einsatzkräfte beteiligt.
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