Frankfurt - (hol) 140 eingeleitete Ermittlungsverfahren wegen illegalen Handels mit Sucht-, Betäubungs- und Arzneimitteln, dazu fast weitere 100 Ermittlungsverfahren u.
08.08.2025 - 11:32:31250808 - 0812 Frankfurt-Bahnhofsviertel: Gezielte Bekämpfung des Drogenstraßenhandels - Bilanz der Frankfurter Polizei. a. wegen Drogenbesitzes, Raubes, Diebstahls und Hehlerei, dazu die Sicherstellungen von knapp 12.000 Euro Bargeld, circa 4.500 Tabletten verschreibungspflichtiger Arzneimittel (Pregabalin, Rivotril) und Ecstasy, 100 Mobiltelefonen, 18 Gramm Crack und mehr als sechs Kilogramm Marihuana und Haschisch, die für den illegalen Verkauf auf der Straße vorgesehen waren - so lautet die Bilanz der Task Force Kaisertor, die die Frankfurter Polizei vor rund vier Monaten ins Leben rief.
Im Bereich des Kaisertors hatte sich in der jüngeren Vergangenheit wieder eine Dealerszene versucht zu etablieren. Diese fiel vor allem dadurch auf, dass sie ihre illegalen Waren quasi jedem offensiv und teils aggressiv zum Kauf anboten. Zu den angebotenen Präparaten zählten neben Cannabisprodukten auch Crack und eine Vielzahl an verschreibungspflichtigen Medikamenten, vorwiegend starke Beruhigungs- und Schmerzmittel sowie Stoffe, die zur Heroinsubstitution eingesetzt werden. Hinzu kamen Trick- und Taschendiebstähle sowie Körperverletzungen und Raubdelikte, die teils ebenfalls durch die Szene aus Rauschgifthändlern begangen wurden. Mehr als die Hälfte aller das Bahnhofsviertel betreffenden Beschwerden bezog sich zu dieser Zeit auf das Kaisertor.
Als Reaktion darauf gründete die Frankfurter Polizei die "Task Force Kaisertor", die Anfang April dieses Jahres ihre Arbeit in zivil aufnahm. Neun Beamtinnen und Beamten unterschiedlicher Dienststellen, die auf teils langjährige Erfahrungen im Zusammenhang mit der anspruchsvollen Arbeit im Bahnhofsviertel zurückblicken können, bildeten dabei den Kern dieser temporär eingerichteten Einheit. Durch verdeckte Maßnahmen, die regelmäßig durch offensive Kontrollen mit Unterstützung des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz flankiert wurden, gelang es bis zum heutigen Tag, die dort ansässige Dealerszene nachhaltig zu verunsichern und teils zu zerschlagen.
Als wirksame Maßnahme stellte sich erneut das Aussprechen von Aufenthaltsverbotsverfügungen (AVV) heraus. Ein Großteil der von dieser Maßnahme betroffenen Menschen hielt sich an das Verbot, trotzdem nahm die Polizei mehr als 50 Personen in Gewahrsam, die sich nicht an die Verfügung hielten. In diesen Fällen ordneten die befassten Richter Ingewahrsamnahmen von bis zu zwölf Tagen an. Aufgrund von Mehrfachverstößen gegen eine bestehende AVV, die seit der durch das Gesetz zur Stärkung der Inneren Sicherheit in Hessen eingebrachten Norm des § 43b HSOG ein Strafverfahren nach sich ziehen, leiteten die Fahnder über 20 Strafverfahren ein.
Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte zudem zwölf Verstöße gegen die Waffenverbotszone fest. Die Gewaltbereitschaft der Rauschgifthändler zeigt sich jedoch auch in anderen Zahlen: So wurden die eingesetzten Beamtinnen und Beamten mehrfach bedroht, beleidigt und angegriffen, was in 13 Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen / Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Bedrohung zu Buche schlug.
Die Signalwirkung dieser Maßnahmen ist eindeutig. Die Frankfurter Polizei nimmt die Situation im Bahnhofviertel weiterhin sehr ernst und reagiert auf aktuelle Entwicklungen und Beschwerdelagen. Solche gezielten Aktionen gegen Drogenhändler sind zudem ein wesentlicher Teil der strategischen Grundausrichtung der Polizei im Bahnhofsviertel: Das polizeiliche Handeln wird sich auch zukünftig darauf konzentrieren, auf der einen Seite gezielt und konsequent gegen Rauschgiftstraßendealer vorzugehen und auf der anderen Seite jegliche Bildungen offener Drogenszenen im öffentlichen Raum entschieden zu unterbinden.
Die Mitglieder der Task Force werden zukünftig in anderen im Bahnhofsgebiet eingesetzten Einheiten weiterarbeiten und dort ihre wertvollen Erfahrungen im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung in diesem besonderen Viertel gewinnbringend umsetzen.
Die Polizei wird den Druck auf die Szene mit hoher Polizeipräsenz und gezielten Kontrollen im Rahmen der hessischen Innenstadtoffensive gegen Kriminalität nach den sichtbaren Erfolgen der Task Force weiter hochhalten und die Maßnahmen in angepasster Weise weiterführen. Kriminelle sollen sich hierbei in ihrem Handeln nicht sicher fühlen und auf Maßnahmen der Polizei einstellen können. Deshalb werden Bekämpfungskonzepte wie die Task Force regelmäßig angepasst. Bereits jetzt sind weitere gezielte Aktionen und Maßnahmen in der Vorbereitung, um das Bahnhofsgebiet insbesondere für Rauschgiftdealer so unattraktiv wie möglich zu machen.
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