Kriminalität, Polizei

Eschwege - Polizei Eschwege

22.09.2025 - 15:07:15

2. Fachtag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt (#Aktion Schutzschild) in den Beruflichen Schulen in Witzenhausen sehr gut besucht

Auch im Jahr 2025 hat die Polizeidirektion Werra-Meißner wieder zu einem #Aktion Schutzschild - Fachtag als Teil einer landesweiten polizeilichen Veranstaltungsreihe eingeladen, die unter der Dachmarke "Gemeinsam sicher in Hessen - für Kinder und Jugendliche" geführt wird. Die hessische Polizei setzt damit bei der Bekämpfung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht nur auf repressive, sondern insbesondere auch auf präventive Maßnahmen.

Rund 80 Teilnehmer, insbesondere pädagogische Fachkräfte aus dem Werra-Meißner-Kreis der Grund- und Förderschulen sowie von Kindertagesstätten und aus anderen Bereichen der Kinder- und Jugendbetreuung, waren der Einladung zu dem 2. Fachtag am 17. September in Witzenhausen gefolgt.

Bereits im Dezember 2024 waren rund 60 Teilnehmer bei einem Fachtag in gleicher Thematik mit etwas anderen Schwerpunkten in der Brüder-Grimm-Schule in Eschwege zu Gast gewesen.

Wie schon im Dezember war auch dieser Fachtag als Kooperationsveranstaltung zwischen der hessischen Polizei und dem Werra-Meißner-Kreis bzw. dem Koordinierungsgremium gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Werra-Meißner-Kreis organisiert worden. Nach einleitenden Worten von den beiden Moderatoren Alexander Först von der Polizeidirektion Werra-Meißner und Daniel Schindewolf vom Werra-Meißner-Kreis und einem kurzen Begrüßungswort seitens Tobias Vogel von der Schulleitung der Beruflichen Schulen Witzenhausen, eröffnete Nordhessens Polizeivizepräsident, Klaus Wittich, dann offiziell den Fachtag. Er begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer recht herzlich zu der Veranstaltung und unterstrich in seiner Rede einmal mehr die Wichtigkeit dieser Thematik.

Im Anschluss richtete Martin Hofmockel ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und nutze dabei die Gelegenheit, sich als neuer Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie des Werra-Meißner-Kreises vorzustellen. Gleichzeitig steht Hofmockel damit auch dem "Koordinierungsgremium gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Werra-Meißner-Kreis" vor, welches sich seit mittlerweile 30-Jahren für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzt, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Vertreten sind in diesem Gremium u.a. das Jugendamt, die Schulpsychologie, die Schulsozialarbeit, die Jugendförderung, sowie diverse Fachberatungsstellen und Betreuungseinrichtungen im Werra-Meißner-Kreis. Auch Polizei und Gericht sind regelmäßige Teilnehmer bei den gemeinsamen Austauschtreffen.

Thematisch wurde der Fachtag durch zwei Vorträge mit polizeilichen Inhalten ausgestaltet. Kriminaloberkommissarin Carolin Grede vom Zentralkommissariat Fokus des Polizeipräsidiums Nordhessen referierte zunächst über die Bearbeitung von Sexualdelikten. Sie gab dabei eine Übersicht über die verschiedenen Straftatbestände aus diesem Deliktsbereich, ging auf Gefahrenquellen und Täterstrategien ein und stellte im Anschluss daraus resultierende Handlungsempfehlungen für die pädagogischen Fachkräfte dar.

Ergänzt wurde der Vortrag durch den Jugendkoordinator der Polizeidirektion Werra-Meißner, Polizeihauptkommissar Alexander Först, der bei seinem Part die Themen Rechte von Tätern und Opfern aufgriff und darüber hinaus auf die Bereiche Opferschutz und Opferhilfe einging.

Nach einer Kaffeepause, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum gegenseitigen Austausch und Netzwerken genutzt werden konnte, stellten Alexander Först und Polizeihauptkommissar Marco Hahn von der Polizeistation Sontra das Präventionsprogramm "Digital Native" vor. Das im Polizeipräsidium Osthessen entwickelte Konzept richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte, Eltern und Erziehungsberechtigte mit dem Hintergrund, dass in dem Deliktsbereich auch nicht selten Kinder und Jugendliche Opfer, teilweise aber auch unbewusst zu "Tätern" werden, z.B. wenn Bilder mit (kinder-) pornografischen Inhalten arglos geteilt bzw. versendet werden.

Anhand eines Beispielfalles machten die beiden Polizeibeamten den Zuhörerinnen und Zuhörern deutlich, wie schnell man sich selbst strafbar machen kann, wenn einen strafrechtlich relevante Inhalte erreichen oder wenn derartige Inhalte unbedarft an Dritte weitergeleitet werden.

Nach dem Vortrag blieb dann noch Zeit für Fragen und weiteren Austausch. Wer wollte, konnte sich anschließend noch mit verschiedenem Infomaterial eindecken.

Ziel dieser Veranstaltung war es wie schon bei dem Fachtag im Dezember 2024, ein stärkeres Bewusstsein für das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu schaffen und gleichzeitig darzustellen, dass die Verantwortlichkeit zum Schutz der Kinder vor derartigen Straftaten bei den Erwachsenen liegt.

Dieses und das Vorstellen von örtlichen Anlaufstellen, Hilfsangeboten und das Vermitteln von Handlungsstrategien für den Umgang mit einem Verdacht eines sexuellen Missbrauchs soll für Fachkräfte künftig zu einer größeren Handlungssicherheit führen.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass die Bekämpfung der sexualisierten Gewalt an Kindern als gemeinschaftliche Aufgabe angesehen werden muss und nur gelingt, wenn Gesellschaft, Behörden und Organisationen zusammenarbeiten. Am Ende waren sich alle einig, dass es eine gelungene und informative Veranstaltung war.

Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; Först, PHK

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