HZA-AC, Hauptzollamt

Aachen - Mit seinen rund 48.000 Beschäftigten leistete der Zoll im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der Sicherung der Sozialsysteme sowie dem Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor gefälschten und mangelhaften Waren.

24.06.2025 - 10:30:03

HZA-AC: Hauptzollamt Aachen zieht positive Bilanz für das Jahr 2024. Zudem ist der Zoll ein verlässlicher Partner der Wirtschaft und trägt durch die Erhebung von Zöllen und Steuern wesentlich zur Finanzierung des Bundeshaushalts bei.

Im Jahr 2024 hat das Hauptzollamt Aachen Steuern in Höhe 400 Millionen Euro eingenommen. Die Einnahmen setzen sich insbesondere aus der Einfuhrumsatzsteuer (234 Millionen Euro) und den Verbrauchsteuern (121 Millionen Euro) zusammen. "Moderne Abfertigungssysteme, ein hoher Grad an Digitalisierung und engagierte Beschäftigte sind drei wichtige Komponenten, die zu diesen positiven Jahreszahlen beigetragen haben", so Christine Schröder, stellvertretende Dienststellenleitung des Hauptzollamts Aachen. Die Beschäftigten der Zollämter in Aachen, Düren und Heinsberg bearbeiteten knapp 400.000 Anmeldungen mit über 3 Millionen Positionen - dabei wurden 345.000 Warensendungen zur Ausfuhr angemeldet. Die zur Einfuhr abgefertigten Positionen der Warensendungen beliefen sich auf 565.000. Die Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamts Aachen zogen im abgelaufenen Kalenderjahr 17.087 Stück nicht einfuhrfähige Waren im Wert von über 2,5 Millionen Euro aus dem Verkehr. Dabei handelte es sich überwiegend um Produktfälschungen in Form von Bekleidung, elektronischen Geräten und in der EU nicht zugelassenen Arzneimitteln. Die Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie schützt nicht nur das geistige Eigentum von Unternehmen, welche finanzielle Risiken bei kostenintensiven Entwicklungsprozessen ihrer Produkte eingehen, sondern auch Verbraucherinnen und Verbrauchern. Gefälschte Markenwaren sind oft mit gesundheitlich bedenklichen Schadstoffen behaftet, insbesondere Kleidungsstücke und Accessoires. Geräte aus dem Elektronikbereich können Fehlfunktionen aufweisen, die körperliche Schäden (z.B. Verbrennungen) verursachen. Unter diesen Aspekten ist es wichtig, dass der Zoll durch seinen kontinuierlichen Einsatz sowohl Wirtschaftsbeteiligte als auch Konsumentinnen und Konsumenten vor gefälschten oder unsicheren Waren schützt, damit diese nicht in den Wirtschaftskreislauf gelangen.

Die Beschäftigten der Vollstreckungs- und Verwertungsstelle des Hauptzollamts Aachen bearbeiteten im Kalenderjahr 2024 knapp 247.000 Vollstreckungsfälle. Neben den zolleigenen Forderungen (z.B. Zölle, Kraftfahrzeugsteuer, Energiesteuer etc.) übernimmt der Zoll auch die Beitreibung von Forderungen anderer bundesunmittelbaren Körperschaften des öffentlichen Rechts, wie zum Beispiel der Bundesagentur für Arbeit, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften. Damit sichern die Vollstreckungsstellen die Leistungsfähigkeit des Staates und setzen die Steuergerechtigkeit und die Gleichbehandlung von Beitragszahlern durch. Die Summe der beigetriebenen Forderungen betrug 109 Millionen Euro. Die Vollziehungsbeamtinnen und Vollziehungsbeamten können vor Ort bei den Schuldnern und Schuldnerinnen nicht immer geschuldete Beiträge in bar kassieren. Stattdessen pfänden sie dann Wertgegenstände, die anschließend über das virtuelle Auktionshaus unter www.zoll-auktion.de zur Versteigerung eingestellt werden.

Die Bediensteten der Kontrolleinheit Verkehrswege überprüften im abgelaufenen Kalenderjahr 9.771 Fahrzeuge - Lkw, Kleintransporter, Pkw und Busse - und kontrollierten 8.986 Personen und 7.004 Objekte. Sie sind im grenznahen Raum zu den Niederlanden und Belgien entlang der 211 kilometerlangen Grenzen an 365 Tagen im Einsatz. Dabei kontrollieren die Zöllnerinnen und Zöllner den Waren- und Personenverkehr und stellen sicher, dass die Zollvorschriften eingehalten und Verbote und Beschränkungen beachtet werden. Außerdem prüfen Sie im Rahmen der Steueraufsicht regelmäßig Shisha-Bars, Kioske und Tankstellen sowie Paketverteilzentren in der Region. Bei ihren Kontrollen beschlagnahmten die Beschäftigten des Hauptzollamts Aachen in 417 Fällen Betäubungsmittel, darunter 11 kg Kokain, 10 kg Marihuana, 5,5 kg Methylamphetamin und 2 kg Heroin. Außerdem verhinderten sie die Einfuhr von 15 Waffen. Sie beschlagnahmten mehr als 105 Liter Substitute für Tabakwaren, sogenannten Liquids, die in E-Zigaretten verwendet werden und unversteuert oder nicht zugelassen waren. Daneben zogen sie 742 Heets - Tabaksticks - aus dem Verkehr. Insgesamt leitete die Kontrolleinheit Verkehrswege 684 Straf- und 106 Bußgeldverfahren ein.

Die Strafsachen- und Bußgeldstelle des Hauptzollamtes Aachen ahndet Verstöße gegen das Außenwirtschafts- und Marktordnungsrecht sowie gegen zollrechtliche und steuerliche Bestimmungen, die im Bezirk des Hauptzollamts Aachen und des Hauptzollamts Köln begangen werden. Im vergangenen Jahr bearbeiteten die Beschäftigten 5.350 Straf- und 2.177 Ordnungswidrigkeitenverfahren. Die Summe der dabei erhobenen Verwarnungs- und Bußgelder betrug 194.256 Euro. Die Gerichte verhängten Geldstrafen in Höhe von 76.770 Euro. Daneben ahndeten die Zöllnerinnen und Zöllner Zuwiderhandlungen aus dem Bereich der Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung mit Bußgeldern und Verwarngeldern in Höhe von 505.027 Euro.

Im Jahr 2024 haben die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Aachen 1.954 Strafverfahren wegen Sozialversicherungsbetrugs, Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen oder illegalen Aufenthalts eingeleitet. "Schwarzarbeit hat viele Facetten", so Christine Schröder. "Zum Beispiel, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht zur Sozialversicherung angemeldet werden oder während des Leistungsbezugs die Arbeitsaufnahme nicht ordnungsgemäß bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter anzeigen. Das führt dazu, dass die Sozialsysteme unseres Staates ausgehöhlt werden und die Wettbewerbsfähigkeit gesetzeskonform agierender Unternehmen drastisch abnimmt. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen bei ihren Prüfungen sehr oft fest, dass illegal beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter dem gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 12,82 EUR/Stunde entlohnt werden. Auch deshalb ist Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt." Die Prüfungen der FKS folgen einem risikoorientierten Ansatz und finden hauptsächlich in den besonders durch Schwarzarbeit gefährdeten Branchen statt. Die FKS des Hauptzollamts Aachen nimmt regelmäßig an bundesweiten und regionalen Schwerpunktprüfungen teil, die unter anderem im Baugewerbe, in der Gastronomie sowie im Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe durchgeführt werden. In 2024 betrug die ermittelte Schadenssumme 11,88 Millionen Euro. Diese errechnet sich unter anderem aus nicht oder zu wenig gezahlten Beiträgen zur Sozialkasse des Baugewerbes und nicht oder zu wenig gezahlten Sozialversicherungsbeiträgen. Aus den durch das Hauptzollamt Aachen abgeschlossenen Ermittlungsverfahren aus dem Jahr 2024 verhängten die Gerichte Freiheitsstrafen über 42 Jahre und 4 Monate Haft; die Geldstrafen beliefen sich auf 508.410 Euro. Das Hauptzollamt Aachen schöpfte Vermögen in Höhe von mehr als einer halben Million Euro ab.

Zusatzinfo:

Karriere beim Zoll - Ausbildung und Studium beim Hauptzollamt Aachen

Der Zoll bietet bundesweit motivierten und aufgeschlossenen jungen Menschen Ausbildungsplätze im mittleren Dienst und Studienplätze im gehobenen Dienst. Die Nachwuchskräfte erwarten abwechslungsreiche und spannende Aufgabenfelder, verknüpft mit sinngebenden Tätigkeiten, sodass sie auch einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit leisten. Für den Karrierestart zum 01. September 2026 ist das Bewerbungsfenster noch bis zum 15. Oktober 2025 geöffnet. Weitere Informationen rund um Ausbildung und Studium sind auf www.zoll-karriere.de eingestellt. Ansprechpartnerin beim Hauptzollamt Aachen ist Frau Reiche, die per E-Mail unter einstellung-aachen@zoll.bund.de oder telefonisch unter 0241/9091-4770 erreichbar ist.

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Elke Willsch
Telefon: 0241/9091-4770
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