Produktion/Absatz, Zusammenfassung

(Tippfehler: CSU im drittletzten Absatz)BERLIN - Die Bundesregierung plant vorerst keine Senkung der Ticketsteuer im Luftverkehr.

30.07.2025 - 15:42:48

WDH/ROUNDUP/Kreise: Bund will Ticketsteuer im Luftverkehr vorerst nicht senken

(Tippfehler: CSU im drittletzten Absatz)

BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung plant vorerst keine Senkung der Ticketsteuer im Luftverkehr. "Momentan sind keine Spielräume im Bundeshaushalt abzusehen", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Nach den Ergebnissen des Koalitionsausschusses von Anfang Juli gehöre die Absenkung der Luftverkehrsteuer nicht zu den priorisierten steuerlichen Maßnahmen, bei denen sich auf eine kurzfristige Umsetzung verständigt worden sei.

Der Entwurf des Haushalts 2026 soll heute vom Kabinett beschlossen werden. Laut Kabinettsvorlage wird im nächsten Jahr mit Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer von 2,07 Milliarden Euro gerechnet, für 2025 sind Einnahmen von 2,05 Milliarden eingeplant. Nach dem Beschluss im Kabinett ist der Bundestag am Zug.

Im Mai 2024 wurde die Luftverkehrsteuer deutlich erhöht. Das verteuert potenziell Passagierflüge von deutschen Flughäfen. Airlines wie Ryanair hatten Flüge von deutschen Flughäfen unter Verweis auf die hohen Standortkosten gestrichen.

Verband kritisiert Entscheidung

Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, sagte, die Bundesregierung habe mit der Entscheidung gegen eine dringend notwendige Entlastung bei den staatlichen Standortkosten für Luftverkehr ab Deutschland eine wichtige Chance für neues Wirtschaftswachstum vertan.

"Viele Airlines machen wegen der seit 2020 mehr als verdoppelten Kosten einen Bogen um Deutschland. Die Anbindung der deutschen Exportwirtschaft an ihre internationalen Märkte leidet darunter massiv", sagte Lang. "Die Rücknahme der jüngsten Erhöhung der Luftverkehrsteuer von Mai 2024 wäre ein erstes Signal gewesen, damit die Fluggesellschaften zurückkehren."

Spielräume schaffen?

Aus Regierungskreisen hieß es mit Blick auf eine Senkung der Ticketsteuer, eine denkbare Möglichkeit der Finanzierung wäre, die erforderlichen Mittel in den Einzelplänen Verkehr beziehungsweise Wirtschaft und Energie einzusparen. Eine Rücknahme der Erhöhung der Luftverkehrsteuer im Laufe dieser Legislaturperiode würde jährliche Steuermindereinnahmen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages bedeuten. Weiter hieß es, Hauptkostenfaktor für die Airlines seien Flughafenentgelte, für die das Verkehrs- und das Innenministerium konzeptionell verantwortlich seien.

Ankündigung im Koalitionsvertrag

In ihrem Koalitionsvertrag schreiben CDU, CSU und SPD: "Die luftverkehrsspezifischen Steuern, Gebühren und Abgaben wollen wir reduzieren und die Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurücknehmen." Allerdings stehen alle Maßnahmen des Vertrags unter Finanzierungsvorbehalt.

Branchenverbände fordern seit längerem, die Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurückzunehmen, sowie weitere Entlastungen bei Standortkosten. Das Bundesverkehrsministerium hatte im März mit Blick auf Ergebnisse eines Gutachtens im Auftrag des Ministeriums mitgeteilt, der Passagierluftverkehr in Deutschland habe sich im europäischen Vergleich nach der Corona-Pandemie langsamer erholt.

Standortkosten wie Steuern, Gebühren und Entgelte fielen in Deutschland vergleichsweise hoch aus und seien zwischen 2019 und 2024 um 38 Prozent gestiegen, im europäischen Durchschnitt um 26 Prozent. Die hohen Kosten seien aber nur einer von mehreren Gründen für die geringe Erholung.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bankenaufsicht sieht EU-Banken für schwere Krise gerüstet Die Banken in der Europäischen Union sind für eine schwere Wirtschaftskrise nach Ansicht der Aufseher gut gerüstet. (Boerse, 01.08.2025 - 18:20) weiterlesen...

Amazon enttäuscht mit Wachstum der Cloud-Sparte - Aktie fällt SEATTLE - Marktprognosen mit Quartalszahlen übertroffen, die Aktie fällt trotzdem: Die Wall Street hat von Amazon US0231351067 noch mehr erwartet. (Boerse, 01.08.2025 - 17:24) weiterlesen...

British-Airways-Mutter IAG kappt Flugangebot wegen Triebwerksärger Die British-Airways-Mutter IAG hat wegen Triebwerksproblemen und Fluglotsenstreiks ihre Wachstumspläne für das laufende Jahr gekappt. (Boerse, 01.08.2025 - 16:36) weiterlesen...

EuGH weist Volkswagen-Argumentation zurück Volkswagen DE0007664039 muss im Abwehrkampf gegen Schadenersatzklagen von Diesel-Käufern eine weitere Niederlage einstecken. (Boerse, 01.08.2025 - 15:51) weiterlesen...

WDH/ROUNDUP/Absatzeinbruch: Geschäft mit Bier läuft nicht mehr rund (Fehlender Satz zu US-Zöllen ergänzt)WIESBADEN - Die Menschen in Deutschland trinken immer weniger Bier - wenn Alkohol enthalten ist. (Boerse, 01.08.2025 - 12:42) weiterlesen...

Auch Evonik wird vorsichtiger für 2025 (Äußerungen aus Telefonkonferenz zum Fortschritt bei den Kostensenkungen 2025 im vorletzten Absatz, Kurs aktualisiert)ESSEN - Evonik DE000EVNK013 blickt in einem von der US-Zollpolitik sowie von Konjunkturproblemen geprägten Umfeld etwas vorsichtiger auf 2025. (Boerse, 01.08.2025 - 12:25) weiterlesen...