Gipfel, Europa

Seit mehr als 25 Jahren wird ein Freihandels-Abkommen zwischen der EU und südamerikanischen Staaten verhandelt.

18.12.2025 - 12:18:08

Mercosur: Macron bleibt trotz Zugeständnissen bei Nein

Auch nach einer Einigung auf neue Sicherheitsklauseln will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine geplante Unterzeichnung des Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den vier lateinamerikanischen Mercosur-Staaten verschieben. «Es wurde viel verbessert», sagte Macron - die Klauseln seien aber noch nicht finalisiert und mit den Mercosur-Staaten abgestimmt.

Macron sagte, Frankreich verlange, dass weiter an dem Abkommen gearbeitet werde, «damit die Dinge ernsthaft angegangen werden, unsere Landwirtschaft respektiert wird, die Ernährungssicherheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger überall in Europa gewährleistet ist.» Man sei nicht bereit, das Abkommen so zu unterzeichnen.

Am Mittwoch hatten sich Vertreter der EU-Länder und des Europäischen Parlaments auf zusätzliche Schutzklauseln für die Landwirtschaft verständigt, um den Abschluss des Abkommens der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay zu ermöglichen. Im Fall eines schädlichen Anstiegs der Einfuhren aus den Mercosur-Staaten oder eines übermäßigen Preisverfalls für die EU-Erzeuger sollen damit rasch Gegenmaßnahmen in Gang gesetzt werden können. 

Verhandlungen seit 1999

Die neue Freihandelszone zwischen der EU und den Mercosur-Staaten mit mehr als 700 Millionen Einwohnern wäre nach Angaben der EU-Kommission die weltweit größte dieser Art. Die Behörde hatte die Verhandlungen über das Abkommen im vergangenen Dezember trotz anhaltender Kritik aus Ländern wie Frankreich abgeschlossen. Die Unterzeichnung ist für kommenden Samstag in Brasilien geplant - dafür braucht es aber eine bestimmte Mehrheit unter den EU-Ländern. Eine Entscheidung wird bei dem EU-Gipfeltreffen erwartet. Seit 1999 wird über das Abkommen verhandelt. 

Ob die erforderliche Mehrheit zustande kommt, war bis zuletzt unklar. Wenn Frankreich wie erwartet nicht zustimmt, wird es vermutlich auf Italien ankommen. Länder wie Polen und Österreich haben bereits angekündigt, wegen Sorgen von Landwirten und Bürgern gegen eine Unterzeichnung des Abkommens zu stimmen.

@ dpa.de

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