Prominente Grüne machen sich in einem Antrag für den Bundesparteitag Ende November für ein geschlechterübergreifendes, verpflichtendes Gesellschaftsjahr stark.
20.10.2025 - 00:00:00Prominente Grüne wollen verpflichtendes Gesellschaftsjahr
Die Teilnehmer sollen ihren Einsatzbereich frei wählen können - in der Bundeswehr, im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz oder in sozialen Einrichtungen. "Ein Gesellschaftsdienst kann Menschen aller Generationen vermitteln, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind, sondern eine Aufgabe, die wir alle gemeinsam tragen müssen", lautet die Begründung. "Mit einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr leisten wir einen Beitrag zu einer umfassenden Gesamtverteidigung unserer liberalen Gesellschaftsordnung und zur Stärkung einer solidarischen und resilienten Zivilgesellschaft." Bis zuletzt hatten sich 89 Parteimitglieder dem Antrag angeschlossen. Darunter sind die stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Katharina Schulze, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Tarek Al-Wazir, der Europaausschussvorsitzende Anton Hofreiter und der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner. Der Initiator des Antrags, der Verteidigungsexperte Niklas Wagener, sagte dem RND: "Ein Gesellschaftsjahr soll keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht sein, sondern ein gemeinsames Projekt aller Generationen, das militärische, zivile und soziale Elemente zusammenführt und so einen neuen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert schafft." Al-Wazir sagte: "Das aktuelle schwarz-rote Chaos um das Wehrpflichtgesetz zeigt, dass die Ideen aus dem letzten Jahrhundert nicht die Lösungen für morgen sind. Es wäre falsch, wenn junge Männer, die keinen Dienst an der Waffe leisten wollen, wieder ein entwürdigendes Verfahren der Kriegsdienstverweigerung durchlaufen müssten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir im Jahr 2025 wieder eine Wehrpflicht nur für Männer einführen. Stattdessen brauchen wir einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der Zusammenhalt in der Gesellschaft und Sicherheit nach außen zusammendenkt und sich an alle Menschen richtet." Schulze sagte: "Es ist an der Zeit, die Frage zu stellen: Was kannst Du für Dein Land tun? Alle merken doch, dass die Zeiten nicht einfach sind und die Bedrohungen zunehmen."