Die Pläne der Union zu einem möglichen Aufnahmestopp für gefährdete Menschen aus Afghanistan mit bereits erteilter Aufnahmezusage stoßen bei Hilfsorganisationen auf scharfe Kritik.
23.04.2025 - 14:42:29Amnesty: Union schickt Afghanen sehenden Auges in den Tod
Denn Aufnahmezusagen seien Verwaltungs- und somit Rechtsakte. Die Bundesregierung sei verpflichtet, diese Menschen aufzunehmen. Der Geschäftsführer von Medico International, Tsafrir Cohen, sagte dem RND, die künftige Regierung wolle sich "ihrer rechtlichen Verpflichtung endgültig entledigen, die sie zum Schutz der knapp 2.600 in Pakistan verbleibenden und akut bedrohten Afghaninnen und Afghanen innehat". Die noch nicht regierende Koalition mache jetzt schon Politik - "eine Politik der Entrechtung", die der Gewalt der Taliban gegenüber gefährdeten Afghanen den Weg ebne. Cohen sagte: "Die alte und neue Bundesregierung zeigen damit, dass auf sie kein Verlass ist, wenn es um Menschenrechte in Afghanistan geht. Die Botschaft, die bei den gefährdeten Menschen ankommt, ist: wer sein eigenes Versprechen bricht, der kann kein verlässlicher Partner sein." Die Forderung nach einer möglichen Rücknahme von Aufnahmezusagen sei "ein sowohl rechtstaatliches wie moralisches Totalversagen der Bundesregierung".