Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas drängt Europa dazu, stärker als bisher die Rolle einer geopolitischen Macht anzunehmen und häufiger Gegenleistungen zu verlangen.
08.10.2025 - 20:26:38EU-Außenbeauftragte will EU-Hilfen an Gegenleistungen knüpfen
Das sei aber bisher nicht das "Mindset" der Europäer gewesen. "Wir müssen also unsere Art zu denken ändern", sagte sie. Kallas fordert die EU-Mitgliedsländer dazu auf, die Waffenlieferungen an die Ukraine zu steigern. "Je stärker die Ukraine militärisch ist, desto stärker ist sie auch am Verhandlungstisch." Den Aggressor Russland sieht Kallas stark unter Druck. Wladimir Putin glaube zwar, einen längeren Atem zu haben als die Europäer, "aber da täuscht er sich". Kriege endeten, wenn einer Kriegspartei die Mittel ausgingen. "Und wir sehen heute, dass es der russischen Wirtschaft nicht gut geht", sagte Kallas weiter. Der Staat habe seine Geldreserven fast aufgebraucht, 40 Prozent des Haushalts entfielen mittlerweile auf das Militär. Da Russland mit Sanktionen belegt sei, könne es sich im Ausland kein Geld leihen, und China sei nicht willens, Moskau offen unter die Arme zu greifen. Da Russland bald Probleme bekomme, müsse die EU nun "ein klares Signal" aussenden, forderte Kallas. Russland habe sich verkalkuliert, die Zeit sei nicht auf seiner Seite.