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Deutschlands größter Stahlproduzent Thyssenkrupp DE0007500001 Steel will in Duisburg weiterhin eine Anlage zur klimaschonenderen Stahlherstellung errichten.

20.06.2025 - 13:57:12

Thyssenkrupp bekräftigt Grünstahl-Pläne

"Wir halten an unserem Plan fest, die erste Direktreduktionsanlage in Duisburg fertigzustellen", erklärte ein Firmensprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. Gleichzeitig verwies er darauf, dass man sich mit dem Projekt "an der Grenze der Wirtschaftlichkeit" bewege.

Der Bau hat bereits begonnen. Das Unternehmen soll insgesamt rund zwei Milliarden Euro Fördergelder vom Bund und vom Land NRW dafür erhalten.

Am Donnerstag hatte der Stahlkonzern ArcelorMittal LU1598757687 bekanntgegeben, dass er seine Grünstahlpläne in Deutschland vorerst auf Eis gelegt hat: Der Konzern will seine Pläne zur Dekarbonisierung der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht weiterverfolgen. Das Unternehmen erklärte, dass es die Investitionen aufgrund der Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion nicht weiterführen könne. Für die von ArcelorMittal geplanten Projekte hatte der Staat bereits 1,3 Milliarden Euro Fördermittel genehmigt.

Thyssenkrupp: "An Grenze der Wirtschaftlichkeit"

Auch Thyssenkrupp Steel verwies in seiner Stellungnahme auf die ökonomische Situation: "Wir bewegen uns mit diesem Projekt an der Grenze der Wirtschaftlichkeit", sagte der Sprecher. "Vor allem fehlt derzeit die Aussicht auf genügend bezahlbaren Wasserstoff und auf langfristig wettbewerbsfähige Energiepreise."

Zwar könne die Anlage mit Erdgas betrieben werden. "Aber Sinn und Zweck ist es ja, möglichst viel CO2 zu vermeiden und den Stahl grün zu machen." Auch deshalb sei es wichtig, dass die Bundesregierung mit einer wachstumsorientierten Industriepolitik die großen Themen entschlossen angehe.

Anlage in Duisburg soll zwei Hochöfen ersetzen

Die Anlage zur klimaschonenderen Stahlproduktion soll bis 2030 zwei Hochöfen ersetzen. Sie soll zunächst mit Erdgas, später dann mit Wasserstoff betrieben werden. Würde die Anlage nur mit Wasserstoff betrieben, wären jährlich rund 143.000 Tonnen davon nötig.

Die Anlage soll nach bisherigen Angaben rund drei Milliarden Euro kosten. Der Chef des Anlagenbauers SMS Group, Jochen Burg, hatte Ende März in einem Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" gesagt, dass die Direktreduktionsanlage ab Ende 2027 Schritt für Schritt hochgefahren werden soll.

@ dpa.de

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