China, Taiwan

Der neue taiwanische ReprĂ€sentant in der Bundesrepublik Deutschland, Klement Gu, zeigt sich wenig ĂŒberrascht von der Absage einer fĂŒr Anfang der Woche geplanten China-Reise des deutschen Außenministers Johann Wadephul (CDU).

24.10.2025 - 15:55:12

Taiwan-ReprĂ€sentant nicht ĂŒberrascht ĂŒber Absage von China-Reise

"Das ĂŒberrascht mich nicht", sagte Gu der "Frankfurter Rundschau" (Samstagausgabe) von "Ippen Media". "Herr Wadephul hat ja vor Kurzem in einer Rede das militĂ€rische Auftreten Chinas in der Taiwanstraße deutlich kritisiert und als Gefahr fĂŒr die gesamte internationale Ordnung bezeichnet." Es wĂ€re seiner Ansicht nach "wichtig gewesen, wenn Herr Wadephul jetzt in China deutlich gemacht hĂ€tte, dass das Gewaltverbot, das ja einer der GrundsĂ€tze der Vereinten Nationen ist, auch fĂŒr die Taiwanstraße gilt, oder erneut die Bedeutung des freien Warenverkehrs durch die Taiwanstraße betont hĂ€tte", sagte er. Klement Gu vertritt seit Oktober die Interessen Taiwans in Deutschland.

"Botschafter" darf er sich nicht nennen, weil Taiwan und Deutschland keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhalten. Er werde dennoch "von vielen Freunden, die ich im Deutschen Bundestag habe, durchaus als Botschafter angesprochen", so Gu. Taiwan erlebe jeden Tag chinesische Provokationen. "Jeden Tag schickt China Kriegsschiffe und Kampfjets in die NĂ€he von Taiwan", sagte Gu. "Das, was Europa derzeit mit Russland erlebt - stĂ€ndige Provokationen, etwa durch das Eindringen russischer Drohnen oder Jets in den Luftraum von Nato-LĂ€ndern -, das erleben wir in Taiwan seit Jahren." An einen großangelegten chinesischen Angriff in naher Zukunft glaube er zwar nicht. Dennoch mĂŒsse Taiwan "auf alle Szenarien vorbereitet sein" und weiter aufrĂŒsten, erklĂ€rte er.

@ dts-nachrichtenagentur.de