Handelsshowdown, Trump

Das Spitzengespräch im Zollstreit von Donald Trump und Ursula von der Leyen wird mit Spannung erwartet.

27.07.2025 - 13:01:24

Vor dem Handelsshowdown: Trump spielt Golf. Der US-Präsident demonstriert vorab Gelassenheit mit dem Golfschläger.

Vor dem Showdown im Zollstreit mit der Europäischen Union hat US-Präsident Donald Trump am Mittag noch einmal Golf gespielt. Fotos zeigen den 79-Jährigen auf seiner Luxusanlage in Ayrshire, abgeschirmt von etlichen Sicherheitskräften. Am Nachmittag (17.30 Uhr MESZ) trifft sich Trump zum Spitzengespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Mit Spannung wird erwartet, ob es zu einer Einigung kommt.

Trump rief Reportern am Golfplatz auf die Frage nach den Chancen auf einen Deal zu: «50:50». Ähnlich hatte er sich bereits kurz nach der Ankunft in Schottland geäußert. Sollte ein Deal gelingen, wäre es Trump zufolge «der größte von allen». Von der Leyen war am Samstagabend in Schottland angekommen, sie hatte zuletzt von einem «guten Telefonat» mit dem US-Präsidenten berichtet.

Trump hatte der EU Zölle in Höhe von 30 Prozent auf europäische Importe ab dem 1. August angedroht. Er ließ allerdings die Option offen, von diesem Zollsatz abzuweichen, sollte die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnen.

EP-Ausschusschef: Vereinbaren ja, unterwerfen nein

Die EU und die USA hatten zuletzt intensiv verhandelt. Nun müsse auf Chefebene Bilanz gezogen und geprüft werden, «inwieweit ein ausgewogenes Ergebnis erzielt werden kann, das für Unternehmen und Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks Stabilität und Vorhersehbarkeit bietet», hieß es von der Kommission vorab.

Auch der deutsche Vorsitzende des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments (EP), Bernd Lange, hält ein direktes Gespräch mit Trump für unerlässlich. Das zentrale Ziel müsse sein, die angedrohten Zölle von 30 Prozent deutlich zu reduzieren, teilte Lange mit. Falls keine Rahmenvereinbarung zustande kommt, seien Gegenzölle und andere Maßnahmen «scharf gestellt». 

Die Europäische Union werde sich «nicht erpressen lassen» und sich «nicht wie im Fall von Japan unterwürfig allen wirtschaftlichen Forderungen der USA beugen», sagte der SPD-Europapolitiker weiter. «Verhandeln und vereinbaren ja, aber unterwerfen werden wir uns nicht.»

@ dpa.de