CDU, CSU

CSU-Vize Weber fordert eine neue europäische Initiative zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer.

04.06.2023 - 08:40:37

CDU weist Vorschlag von CSU-Vize zu EU-Seenotrettung zurück. Dies sei eine staatliche Aufgabe, so Weber. Die Unionsfraktion im Bundestag widerspricht.

Die Unionsfraktion im Bundestag lehnt die Forderung des CSU-Vizevorsitzenden Manfred Weber nach einer Neuauflage des europäischen Flüchtlingshilfseinsatzes im Mittelmeer ab. «Die Wiederaufnahme der staatlichen Seenotrettung würde das falsche Signal setzen», sagte Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) dem «Tagesspiegel» zum Vorschlag des Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei im Europaparlament. «Je mehr Schiffe im Mittelmeer zur Rettung unterwegs sind, desto mehr Menschen machen sich mit seeuntauglichen Booten auf den gefährlichen Weg und bringen sich in Lebensgefahr.»

Weber hatte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag) gesagt: «Ich würde mir wünschen, dass Europa wieder gemeinsam Verantwortung übernimmt, wie wir es schon einmal hatten.» Im Mittelmeer Leben zu sichern und Leben zu retten sei die erste Aufgabe für die Europäer - und dies sei eine staatliche Aufgabe, nicht eine von Nichtregierungsorganisationen. Auch die Bundespolizei möge sich beteiligen. Weber betonte allerdings, dass Leben zu retten nicht automatisch heiße, Zugang nach Europa zu bekommen.

Seit Monaten versuchen sehr viele Menschen, von Nordafrika aus über die gefährliche Mittelmeerroute Süditalien zu erreichen. Offiziellen Zahlen aus Rom zufolge schafften dies seit Januar mehr als 50.000 Migranten. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen dabei mehr als 980 Personen ums Leben oder werden seither vermisst.

Von Mai 2015 bis Juni 2019 hatte sich die Bundeswehr im Zuge des EU-Marineeinsatzes «Operation Sophia» im Mittelmeer an der Seenotrettung Schiffbrüchiger beteiligt. Grund für das Aus der Operation war, dass sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein System zur Verteilung geretteter Migranten einigen konnten.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Der Kanzler und Wadephuls Kompass. Erneut ist nun aber das Tandem mit seinem Chefdiplomaten aus dem Tritt geraten. Der Kanzler hat eine Außenpolitik aus einem Guss versprochen. (Politik, 05.11.2025 - 16:38) weiterlesen...

Merz stellt sich in Syrien-Debatte klar hinter Wadephul. Der Kanzler bemüht sich um eine Versachlichung der Debatte. Mit Äußerungen über Syrien hatte Außenminister Wadephul in den eigenen Reihen für heftige Irritationen gesorgt. (Politik, 05.11.2025 - 14:49) weiterlesen...

Wadephul sorgt mit weiterer Syrien-Äußerung für Aufregung. Der Kanzler rückte das gerade. Doch nun gibt es erneut Wirbel. Der Außenminister hat mit einer Äußerung in Syrien für Irritationen in den eigenen Reihen gesorgt. (Politik, 05.11.2025 - 03:06) weiterlesen...

Wadephul sorgt mit weiterer Äußerung für Aufregung. Der Kanzler rückte das gerade. Doch nun gibt es erneut Wirbel. Der Außenminister hat mit einer Äußerung in Syrien für Irritationen in den eigenen Reihen gesorgt. (Politik, 05.11.2025 - 00:33) weiterlesen...

Union rauft sich nach Wadephul-Irritationen wieder zusammen. Der Kanzler rückt das gerade, Wadephul präzisiert sich. Es bleibt aber ein Nachgeschmack. Mit einer Äußerung in Syrien hat der Außenminister für Irritationen in den eigenen Reihen gesorgt. (Politik, 04.11.2025 - 18:08) weiterlesen...

Unmut in der Union über Wadephul – Minister erklärt sich. Der Kanzler rückt das gerade, doch die Kritik hält an. Nun bezieht Wadephul ausführlich Stellung. Mit einer Äußerung in Syrien hat der Außenminister für Irritationen in den eigenen Reihen gesorgt. (Politik, 04.11.2025 - 15:28) weiterlesen...